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Bahnhof ist eine Visitenkarte

NPH und Gemeinde wollen öffentlichen Nahverkehr ausbauen

Hövelhof (WV). »Hövelhof ist eine der ÖPNV-freundlichsten Gemeinden im NPH-Gebiet«, so das Fazit beim Antrittsbesuch von Klaus J. Czuka, Geschäftsführer des Nahverkehrsverbundes Paderborn/Höxter (NPH), bei dem Hövelhofer Bürgermeister Michael Berens.

Schließlich war eines der ersten größeren Projekte des Ende 1995 gegründeten Nahverkehrsverbundes die gemeinsame Umsetzung des Hövelhofer Ortbus-Projektes als gemeindliches Nahverkehrssystem. Damit wird die Hövelhofer Grundversorgung mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) innerorts sichergestellt. Wichtiger Bestandteil des Konzeptes war die nahezu komplette Umwandlung des bisher reinen Schülerspezialverkehres in einem öffentlichen Linienverkehr. Zusätzlich wurde die neue Linie 421 durch die extra gegründete Hövelhofer Ortsbus GmbH (HOB) eingeführt. Diese Linie bindet vor allem die Ortsteile in das ÖPNV-Netz ein, die bislang keine regelmäßige Anbindung hatten.
Damit sich die Kunden beim Warten auf den Bus wohl fühlen, wurde von 2000 bis 2002 in die Modernisierung der etwa 100 Hövelhofer Haltestellen 162 000 Euro investiert. Zusätzlich wurden 15 Haltestellen mit neuen Fahrgastunterständen ausgestattet.
Lobende Worte fand Czuka auch bei der gemeinsamen Vermarktung der ÖPNV-Dienstleistungspalette. Konkret sichtbar wird diese Zusammenarbeit an der Mitte 2003 eingeweihten neuen Verkehrsvereinsgeschäftsstelle mit Tourist-Information im Rathaus-Foyer direkt neben dem Haupteingang. Das ÖPNV-Informations-Center des NPH wurde hier unmittelbar dem Verkehrsverein angegliedert.
Auch das jüngste gemeinsame Projekt zeugt von der erfolgreichen Zusammenarbeit. So war der NPH intensiv bei der Neugestaltung des Hövelhofer Bahnhofsumfeldes eingebunden. Mit einer Investitionssumme in Höhe von 715 000 Euro wurde ein Zentraler Omnibus Bahnhof, eine so genannte Park and Ride-Anlage mit über 50 Stellplätzen und eine Bike and Ride-Anlage mit einer Fahrradabstellanlage für über 80 Fahrräder errichtet und Ende Oktober 2003 eingeweiht. »Das Projekt ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Investitionspolitik in Hövelhof, da dieser öffentlichen Investition zwei private Vorhaben direkt am Bahnhof gefolgt sind«, erläutert Bürgermeister Michael Berens in Hinblick auf die moderne Umgestaltung eines Gastronomiebetriebes einschließlich einer Hotelerweiterung sowie den optisch gelungenen Umbau eines ehemaligen Schuhladens mit Anbau eines Wohnhauses. »Der Bahnhofsbereich wird wieder eindeutig als positive Visitenkarte für Hövelhof wahrgenommen«, freut sich Berens.
Bei all den öffentlichen Projekten wurden die Investitionen in der Regel zu 90 Prozent von Bund und Land gefördert, zusätzlich hat sich der NPH an den jeweils verbleibenden Eigenanteilen für die Gemeinde beteiligt. »Diese hohen Fördersätze können heute so nicht mehr gewährt werden. Die Gemeinde hat insofern ihre Hausaufgaben rund um das Thema ÖPNV rechtzeitig gemacht«, betonte Czuka.
Es sei in diesem Zusammenhang kritisch anzumerken, dass die eigentlich schon lange durch das Land Nordrhein-Westfalen geplante Förderung des Ausbaus der Sennebahn (Ertüchtigung der Strecke verbunden mit einer Geschwindigkeitserhöhung von derzeit rund 50 auf 80 bis 100 Kilometer pro Stunde und Einrichtung eines Halbstundentaktes) weiter auf sich warten lasse, zumal die auf dieser Strecke seit einem Jahr eingesetzten neuen modernen Triebwagen der NordWestBahn für diese Geschwindigkeiten bereits ausgelegt sind. Bürgermeister und Geschäftsführer Czuka verabredeten vor diesem Hintergrund, in ihren gemeinsamen Bestrebungen zur Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs nicht nachzulassen.

Artikel vom 31.03.2005