31.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Seit 25 Jahren Mutter des Jugendheims

Am Sonntag wird Jubiläum von Küsterin Brigitte Schürmann gefeiert

Von Dunja Henkenjohann
Werther-Langenheide (WB). Brigitte Schürmann war gerade mit ihrem zweiten Kind im sechsten Monat schwanger, als sie ihre Stelle als Küsterin im Jugendheim Langenheide antrat. Inzwischen ist Sohn Christian 25 Jahre alt. Das »silberne« Jubiläum der Mutter wird die Kirchengemeinde am kommenden Sonntag feiern.

Am 3. April gibt es aus dem besonderen Anlass einen Gottesdienst und einem gemütlichen Vormittag im Jugendheim. »Das finde ich schon sehr bemerkenswert, dass mich die Evangelischen Kirchengemeinde Werther damals eingestellt hat«, ist Brigitte Schürmann heute noch dankbar. Am 1. April 1980 war sie die Nachfolge von Ida Schleef angetreten, die damals nach 20 Jahren als Hauswartin mit 67 Jahren in den Ruhestand gegangen war.
Die »Hauswartin« heißt heute »Küsterin« - doch die Aufgaben sind gleich geblieben: Das Putzen des gesamten Jugendheims, Gartenarbeit, die Vorbereitung der Gruppenräume oder auch der Gottesdienste stehen auf Brigitte Schürmanns Stundenplan. »Dabei steht mir mein Mann Manfred immer zur Seite«, sagt die zweifache Mutter über »ihren« Briefträger.
25 Jahre Küsterin in Langenheide. Das Vierteljahrhundert ist aus Sicht von Brigitte Schürmann wie im Flug vergangen. »Weil der Beruf für mich eine Berufung ist«, sagt die gelernte kaufmännische Angestellte. Damals, knapp zwei Jahre nach der Geburt von Tochter Katharina, sei die Stelle die ideale Möglichkeit gewesen, wieder eine Aufgabe zu haben.
Doch nicht nur deswegen wollte Brigitte Schürmann Küsterin in Langenheide werden. Als junges Mädchen war sie selbst schon im Jugendheim Langenheide ein und aus gegangen, war immer eng mit der Kirchengemeinde verbunden. »Die Stelle war die ideale Möglichkeit, den Glauben mit der Arbeit zu verbinden«, erzählt die Rotenhagenerin. Außerdem konnten ihr Mann auf diese Art und Weise nach fünf Jahren im Herzen von Werther wieder aufs Land zurückkehren.
»Dienet dem Herrn mit Freuden« - Dieser Satz begleitet die Küsterin durch den Tag. »Natürlich habe ich auch mal keine Lust«, sagt Brigitte Schürmann über ihre halbe Stelle, die eigentlich ein 24-Stunden-Job ist. Denn Familie Schürmann wohnt im Jugendheim, da juckt es der Küsterin immer in den Fingern. »Ich zähle keine Stunden«, erklärt Schürmann. »Ich mache das aus christlicher Überzeugung und aus Spaß an der Arbeit.« Dabei spiele es auch eine bedeutende Rolle, dass sie die Arbeit im Jugendheim nicht nur für sich selbst und für die unzähligen Gruppen mache, sondern auch »für den da oben«.
Am kommenden Sonntag, 3. April, wird die Kirchengemeinde das Dienstjubiläum um 10 Uhr mit einem Gottesdienst unter dem Motto »Begegnung mit dem Auferstandenen« im Jugendheim feiern. Anschließend ist ein gemütliches Beisammensein geplant. Den Tag wird der Montagstreff Langenheide gestalten - die Gruppe, die Küsterin Brigitte Schürmann vor 14 Jahren selbst gegründet hat.

Artikel vom 31.03.2005