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Delbrücker EWS holt die Energie aus der Erde

Firma realisiert interessantes Projekt in Stuttgart

Delbrück (WV). Die zur weltweit tätigen Panalpina Gruppe gehörende Panalpina Welttransport GmbH, Stuttgart, setzt mit dem neuen Logistikzentrum im baden-württembergischen Kornwestheim auf Innovation und modernste Technologie der EWS Erdwärme Systemtechnik Delbrück.

Auf einem rund 23 000 Quadratmeter großen Gelände entsteht eine Umschlaghalle mit einem Verwaltungsgebäude, das ca. 240 Mitarbeitern als Arbeitsplatz dienen soll. Auftraggeber für EWS ist die Bremer Systembau GmbH, die Stuttgarter Niederlassung des Paderborner Bauunternehmens.
Ein solcher Komplex braucht Heizung und Klimakälte. Von der breiten Öffentlichkeit fast unbemerkt geblieben, sind sie bei Unternehmen mittlerweile ein »heißer« Tipp - Erdwärmesysteme, die die erforderliche Energie aus dem eigenen Baugrund holen.
Meistens sind sie wirtschaftlicher als herkömmliche Versorgungen mit Erdgas oder Heizöl. Dass außerdem die Emissionen von Schadstoff gesenkt werden, das Klima geschont wird, ist ein angenehmer und durchaus erwünschter Effekt.
EWS gilt als Spezialist für die Planung solcher Anlagen in großen Bauvorhaben. »Normalerweise setzen wir so genannte Erdwärmesonden ein«, erläutert Geschäftsführer Oliver Kohlsch. »Dabei handelt es sich um bis zu 150 Meter tiefe Bohrungen, in denen wir Wärmetauschrohre aus Kunststoff einbauen. In dieser Tiefe herrschen Temperaturen zwischen acht und zwölf Grad Celsius. In den Rohren zirkuliert gewöhnlich Wasser. Das holt sich diese Wärme aus dem Boden und transportiert sie zu einer Wärmepumpe. Hier wird sie dann auf eine Temperatur gebracht, wie wir sie im Gebäude benötigen.« Etwa drei Viertel der Heizenergie werde dabei aus dem Erdreich geholt. Den Rest liefere der Antrieb der Wärmepumpe. Ein zusätzliches Heizsystem sei nicht erforderlich.
Das neues Panalpina-Logistik-Zentrum benötigt eine Heizleistung von rund 390 Kilowatt. Dafür werden auf dem Betriebsgelände rund 60 Erdwärmesonden mit einer Tiefe von jeweils etwa 100 Metern gebohrt. Zum Vergleich: Ein Einfamilienhaus, nach der geltenden Wärmeschutzverordnung errichtet, braucht etwa vier bis acht kW.
EWS hat nach eigenen Angaben derzeit mehrere solcher Vorhaben im Auftragsbestand.

Artikel vom 05.04.2005