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Preußen-Reserve mit Hilfe von oben

Heftiger Abstiegskampf in der Fußball-Verbandsliga - SC Herford mitten drin

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Vier Spiele, drei Unentschieden. Fußball-Verbandsligist SC Herford hat auch im neuen Jahr das Siegen offenbar verlernt. Im Abstiegsduell beim 1:1 gegen den SC Paderborn II mussten die Gastgeber sogar noch zufrieden sein, da sie den Ausgleich in der ersten Minute der fünfminütigen Nachspielzeit erzielten. Mit nur 19 Punkten rutschte Herford auf Rang 13 ab. Ganze drei Zähler trennen den SCH jetzt nur noch vom Abstiegsplatz. Was die Lage nicht gerade verbessert, ist die Tatsache, dass die drei Teams, die hinter Herford rangieren, in ihren Nachtragsspielen alle noch reichlich punkten können.

Über 100 Zuschauer sahen eine spielerisch schwache Partie auf dem nicht leicht zu bespielenden Rasen im Jahnstadion, obwohl der am Samstag noch von den SCH-Akteuren platt getreten worden war. Herford zeigte Schwächen im Mittelfeld, wo ein Spiellenker vermisst wurde. Auch im Angriff stand Sead Jusufi oft allein auf weiter Flur. Trotzdem besaß Herford eine Handvoll guter Torchancen, die aber oft sehr kläglich durch Jusufi, Blerim Dreshaj, Jan Schaper und Burak Dagdelen vergeben wurden. Die Folge war eine »kalte Dusche« in Form des Paderborner Führungstores durch Benli. Erst in der 91. Minute gelang dem Sport-Club durch den agilen Tim Steffen der nicht unverdiente Ausgleich und ließ die Stimmung von Spielertrainer Holm Windmann, der seinen Part als Libero vor der Abwehr auch nur so herunter spielte, ansteigen. Er lobte das kämpferische Auftreten, gab sich aber beim Hinterfragen von diversen Dingen sehr direkt und ein wenig angefressen. So habe er beim 0:1-Rückstand keinen Stürmer eingewechselt, da Thorsten Ihrig im Vorspiel in der Reserve gegen Dreyen vom Platz gehumpelt sei und Jugendspieler Wladimir Wingert erkennen müsse, dass er noch nicht so weit wäre, um der Mannschaft im Abstiegskampf zu helfen. Auf die Frage, wann Marc Bredenkötter wieder zum Team zurückkehre, meinte Windmann: »Der ist aus den USA zurück und macht jetzt Urlaub. Dann wird er irgendwann mit dem Training beginnen und wenn er dann fit ist, ist die Saison fast schon gelaufen.«
Am Sonntag, wenn es zum nächsten Abstiegsduell nach Wiedenbrück geht, hofft Windmann auf die Rückkehr von Marco Schlobinski und Tomas Franke. Wiedenbrück verschaffte sich Luft im Abstiegskampf durch ein glückliches 3:2 in Dornberg. Dabei bewies das Team wieder Kaltschnäuzigkeit. Dornbergs Coach Brandwein zeigte sich vom Ergebnis enttäuscht, nicht aber von seiner Mannschaft, die immer einem Rückstand hinterherlaufen musste: 0:1 (4.) Meier, 1:1 (23.) Theermann, 1:2 (45.) Maas, 2:2 (49.) Hertel, 2:3 (78.) Telenga.
Drei Punkte im Abstiegskampf gewonnen, aber beliebter hat sich die Reserve von Preußen Münster beim 5:2 gegen Hamm nicht gemacht. Genau sieben Leihspieler aus dem Regionalliga-Team brachte die SCP-Zweite auf den Platz, mit Leifeld, Yilmaz, Bury und Seidel allein vier für den Angriff. Torfolge: 0:1 (24.) Perdei, 1:1 (63.) Rose, 2:1 und 3:1 (73./74.) Bury, 3:2 (81.) Heinze, 4:2 (83.) Seidel, 5:2 (90.) Yilmaz.
Westfalia Rhynern rutschte nach der 0:1-Niederlage gegen Spitzenreiter Stadtlohn in die Abstiegszone. Schuld war eine Tiefschlafphase nach der Pause, als die Gäste, die nicht die bessere Mannschaft waren, durch Stefan Busshoff (56. Minute) trafen.
Probleme könnte auch der Lüner SV bekommen, der seine Heimpartie gegen Borussia Emsdetten mit 1:2 vergeigte. Die Gastgeber verteilten Ostermontag reichlich Geschenke. So in der 3. Minute, als Filipovic über den Ball trat und Kappelhoff-Rickert das 0:1 ermöglichte. Schmidt glich in der 55. Minute aus. Das 1:2 erzielte erneut Kappelhoff-Rickert in der 83. Minute, nachdem die Gastgeber mehrfach selbst den Siegtreffer verschenkt hatten.
Den ersten Rückrundensieg fuhr SV Davensberg beim 3:1 gegen RW Erlinghausen ein. Die Tore markierten Sascha Richter (24. und 72. Minute) und Joker Sobhe Omairat (84.). Für die Gäste, die sich durch die Ampelkarte von Jan Busch (61.) schwächten, erzielte Olcay Eryegin in der 55. Minute das 1:1.
Hövelhof und Delbrück trennten sich 1:1 nach Toren von Schwanebeck und Kaplan.
Nachzutragen sind noch die Torschützen der Gründonnerstagspartie zwischen SV Davensberg und TuS Dornberg (2:2). Für den Gastgeber traf zweimal Spielertrainer Heiko Ueding mit Freistößen. Für den TuS Max Töpper zum 0:1 und Adis Hasic.
Die Spitzenpartie Stadtlohn - Emsdetten musste wegen Flutlichtausfalls abgebrochen werden. Neuer Termin ist der 14. April. Weitere Nachträge: 27. April: Lünen - Delbrück, Rhynern - Erlinghausen, Hövelhof - Enger-Westerenger. 5. Mai: Paderborn II - Stadtlohn, Lünen - SVEW, Erlinghausen - Herford, Münster II - Dornberg. 12. Mai: SVEW - Davensberg, Vreden - Wiedenbrück.

Artikel vom 30.03.2005