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Aberhunderte Besucher
feiern am Osterfeuer

Löschzug erfreut über gelungene Traditions-Veranstaltung

Steinhagen-Brockhagen (anb). Der Brandgeruch hing auch noch am Montagmorgen über der Gemeinde: 140 Osterfeuer waren am Samstag und Sonntag abgebrannt worden. Vor allem in den ländlichen Ortsteilen, weniger in den geschlossenen Ortslagen loderten die »Scheiterhaufen«. Das größte Feuer am Ostersonntag hatte der Feuerwehr-Löschzug Brockhagen angezündet.

Trotz des Regens, der unpassenderweise auch noch just zur Dämmerung einsetzte, als der riesige Reisighaufen an der Vennorter Straße in Brand gesetzt wurde, kamen mehrere hundert Besucher zur Feuerwehr. »Die Brockhagener sind uns treu«, freute sich der stellvertretende Löschzugführer Detlev Godt über die Gäste. Insgesamt mehr als 500 waren es, die sich am Feuer auf dem Acker von Erwin Linhorst und am Feuerwehrgerätehaus einfanden. »Hier trifft sich das Dorf«, war auch Bürgermeister Klaus Besser angetan vom Besucherandrang und der Stimmung bei der Traditionsveranstaltung der Feuerwehr. Auch Kreisbrandmeister Rolf Volkmann war dabei.
Am Lagerfeuer - ein paar Schritte vom großen Feuer entfernt - hatten die Kinder die Möglichkeit zum Stockbrotbacken. Imbiss und kühle Getränke gab es dann am Feuerwehrgerätehaus. Ebenso wie reichlich Programm. Mit bunten Melodien wie »Von den blauen Bergen«, »Tulpen aus Amsterdam«, »Wien bleibt Wien« und »Down by the Riverside« lockerte die Akkordeongruppe »Die flotten 13« des Heimatvereins Brockhagen den Abend auf. Die Musikerinnen und Musiker unter Leitung von Werner Recker sind ein eingespieltes Ensemble, musizieren seit mehr als zehn Jahren gemeinsam. Erstmals aber beim Feuerwehr-Osterfeuer. »Die Einladung kam zustande über das Treffen im Kantorhaus, zu dem die Kirchengemeinde vor einigen Wochen alle Vereine eingeladen hatte«, erklärte Werner Recker.Nach dem rund einstündigen Konzert, standen dann ganz andere Klänge an: Die Feuerwehr lud die Tanzbegeisterten ein zur Disco.
Mit 140 ist die Zahl der Osterfeuer in der Gemeinde gewaltig - und in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Ein weiteres großes Feuer mit Tradition, immer am Samstag, ist das auf dem Hof Feldmann an der Langen Straße. Es gibt aber vor allem auch unzählige kleine. Und manche von ihnen dienen vielleicht auch weniger der Brauchtumspflege, sondern sind vielmehr willkommene Gelegenheit, die Massen an Baum- und Astschnitt aus dem eigenen Garten loszuwerden. Das unterstellt jedenfalls die Gemeinde - und möchte nun neue Wege gehen, um die Zahl der Feuer etwas zu reduzieren, wie Bürgermeister Klaus Besser im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT erklärte. »Wir überlegen, ob wir ähnlich wie in Werther eine Strauchschnittsammlung anbieten. Dann spart sich vielleicht mancher das eigene Osterfeuer und besucht lieber eines der anderen«, so Besser. Ein Vorschlag, der im Ordnungs- und Umweltausschuss beraten werden soll.

Artikel vom 29.03.2005