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Wer ist der Boss im Nethegau?

Bezirksliga-Topspiel SpVg. Brakel - TuS Erkeln am Karsamstag

Von Michael Risse
Brakel (WB). »Schönes Wetter, viele Zuschauer und ein gutes Spiel«, wünscht sich Dieter Multhaupt, Vorsitzender des TuS Erkeln. Karsamstag um 15 Uhr trifft am Brakeler Pahenwinkel der Bezirksligazweite SpVg. Brakel auf den Liga-Primus TuS Erkeln. Obwohl in der Aufstiegsfrage noch keine Entscheidung fällt, freuen sich die heimischen Fußballfans auf das österliche Spitzenduell zwischen der Prüfer-Elf und der Burgos-Truppe.

Wer jubelt im Juni? Nur ein Team darf in die Landesliga. »Viele Spieler kennen sich von Kindesbeinen an«, spürt Erkelns Trainer Antonio Burgos den Reiz des Stadtderbys. Beide Teams stolperten vergangenen Sonntag. »Es lief noch nicht rund, die Spielpraxis fehlt«, so Erkelns Obmann Werner Kurtz. »Anfang Februar waren wir topfit. Vier Wochen Pause haben uns zurückgeworfen«, glaubt Brakels Vereinschef Helmut-Jörg Briel, hofft aber: »Vielleicht können wir uns wie in der Hinrunde von Spiel zu Spiel steigern.« Am Mittwoch gelang schon ein Leistungssprung. »Jetzt sind wir richtig im Rennen. Mit einem Sieg können wir die Spitze übernehmen«, bemerkt Brakels Coach Jürgen Prüfer und ergänzt: »Selbst bei einem Unentschieden sind wir bis zum letzten Spieltag im Rennen.« Zur Rollenverteilung meint der Bielefelder: »Beide Teams werden bemüht sein, nach vorn zu spielen.« »Wir wollen gewinnen und versuchen, auch in Brakel das Spiel zu machen«, verkündet Burgos.
Kaum Überraschungen dürfte es bei den Aufstellungen geben. Sie scheint jeweils auf neun oder zehn Positionen klar. Beim Gastgeber steht vor Keeper Meiwes die Abwehr mit Tewes, Keller, Wetzler, Reimers. Im Mittelfeld agieren Groppe, Schmidt, Richter. Dazu kommen Schwager und Prib. Für die verbleibende Position im Angriff variiert Prüfer zwischen Özdemir und dem kopfballstärkeren Hahn. Da Prüfer regelmäßig nach einer Stunde durch einen Wechsel neue Akzente setzt, bekommen vielleicht beide ihre Chance. Beide zusammen, das klappt laut Trainer nicht.
Antonio Burgos setzt im Tor natürlich auf Thomas Rüther. Iwaniuk, Gehle, Riemer, Nassery, Hartmann, Muric, Bozo Ahmed, Puhl und Middeke scheinen ebenso gesetzt. Bayram Sener, der wegen Trainingsrückstand in Lage erst in Halbzeit zwei für Neumann kam, würde die Offensive stärken. Ein besonderes »Bonbon« wurde in Erdogan Acar präsentiert. »In Situationen, in denen andere kein Tor machen, da trifft er«, glaubt der Vereinschef. Der Coach bestätigt: »Für 20 Minuten ist er gut.«
Relativ neu ist auch die Rolle von Franziskus Gehle. »Er spielt mal vor, mal hinter der Abwehr«, berichtet Burgos. Multhaupt lobt: »In Lage hat er als letzter Mann super gespielt. Er ist groß, kopfballstark, schnell, steht gut. Es ist nichts angebrannt und er ging sporadisch nach vorn.« Neuzugang Christian Möhring ist Ergänzungsspieler. Ähnlich ergeht es den Neuen der Spielvereinigung. Emanuel Manske, Philipp Müller und Sascha Alexander, der aus der Zweiten aufstieg, werden über Kurzeinsätze herangeführt.
Da beide Teams gewachsen sind, Stärke und Selbstbewusstsein ausstrahlen, darf sich das Publikum freuen. »In den letzten Jahren war dies in den Derbys leider nicht immer der Fall. In der Landesliga war es eher ein Gewürge«, erinnert sich Multhaupt. Seine Erwartung: »Mit einem Punkt wäre ich sehr zufrieden. Unsere Einzelspieler sind vielleicht etwas besser, aber Brakel ist kämpferisch stark.«
Die Aufbruchstimmung war im Saisonverlauf bei beiden Vereinen auf dem Platz zu erkennen. Beste Voraussetzungen für einen Fußball-Leckerbissen sind gegeben. »Vielleicht entscheidet die Tagesform oder der glücklichere gewinnt«, meint Helmut Briel. Die Heimspiele Ostermontag, Erkeln gegen Nieheim und Brakel gegen Horn, sind vermeintlich einfacher.

Artikel vom 25.03.2005