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Ein »herzlicher« Karfreitag

Jacobi-live-Gottesdienst in der voll besetzten Kirche


Werther (mas). Überall finden am Karfreitag Gottesdienste im Gedenken an die Kreuzigung Jesu Christi statt. Meist sind sie schwermütig. Die evangelische Jugend in Werther ging jetzt mit dem Jacobi-live-Gottesdienst unter dem Motto »h(e)art, aber herzlich« einen anderen Weg.
»Wir wollen dem Karfreitag die Bedrohlichkeit nehmen, das Herzliche aufzeigen, das dieser Tag ausdrückt. Was bedeutet der Tod Jesu für das Leben und die Menschen heute?«. Timo Kerksiek, Religionslehrer und Jacobi-live-Mitarbeiter, hielt auch die Predigt an diesem Abend. »Das Kreuz ist mehr als ein Foltergerät«, erzählte er in der voll besetzten Jacobi-Kirche. »Es ist die Verbindung der Liebe, die durch den Tod Jesu - der die menschlichen Sünden auf sich genommen hat - zwischen Gott und den Menschen entstanden ist. Die Kreuzigung ist kein »Hollywood-Streifen« wie im Film »Die Passion Christi«, sondern eine durch viele Beweise untermauerte Tatsache«.
Ein Beispiel bot Markus Panhorst mit der Kurzgeschichte »Lebenskarten«: Einem Mann wird in Form von Kärtchen - in Schubladen verborgen - sein Leben vor Augen geführt. Er schämt sich der Dinge, die er getan, gesagt oder gedacht hat. Aber er erfährt auch, dass und wie Jesus ihm die Schuld abnimmt. Kerksiek schlug den Bogen zum heutigen Leben mit der Frage nach eigenen Schubladen mit Inhalten wie:» Wen habe ich heute im Stich gelassen?« und ermunterte die Zuhörer, die eigene Bürde in die Hände Jesu zu legen. »Gott, der seinen Sohn geopfert hat aus Liebe zu den Menschen, sehnt sich nach einer Antwort von jedem einzelnen«.
Die beiden Moderatoren Guido Welzel und Friederike Raschik forderten darauf hin die Teilnehmer auf, ihre Gedanken aufzuschreiben. Viele Jugendliche, Kinder und Erwachsene brachten nun ihre Botschaften - offen oder verdeckt - am riesigen Holzkreuz vor dem Altar an, das sich auf wundersame Weise in ein großes Herz verwandelte - ein rotes Pappherz, ein Tacker und Jacobi-Live-Mtarbeiter halfen nach. Wieder einmal hat das junge Jacobi-live-Team bewiesen, dass Jahrtausende alter Glaube und Moderne nicht unvereinbar sind.
Der nächste Jacobi-live-Gottesdienst ist für 17. April, 18 Uhr, in der Jacobi-Kirche geplant und beschäftigt sich mit der Frage nach dem Wert des Menschen.

Artikel vom 30.03.2005