25.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Situation bei jungen
Arbeitslosen dramatisch

»Maßarbeit« will Entwicklungspartnerschaft

Herford (pjs). Als »absolut katastrophal« hat »Maßarbeit«-Geschäftsführer Herbert Busch-Prüßing die Situation bei den jungen Arbeitslosen bezeichnet. Der Verein »Maßarbeit« unterstützt mit Beratung, Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie Vermittlung insbesondere Langzeitarbeitslose und besonders benachteiligte Arbeitslose im Kreis Herford.

Während im Dezember 2004 im Bezirk noch 2948 Jugendliche als arbeitslos oder ohne Ausbildungsplatz gemeldet waren, sei diese Zahl bis Ende Februar um mehr als 1000 auf 3985 angestiegen, berichtete Busch-Prüßing gestern in der Jahrespressekonferenz des Vereins: »Das ist bislang Höchststand.« Selbst junge Menschen mit abgeschlossener Ausbildung fänden immer häufiger keinen Job.
Angesichts der dramatischen Situation für arbeitslose Jugendliche, aber auch der um 45 Prozent gestiegenen Fallzahl im Bereich der ARGE Herford will »Maßarbeit« nun gegensteuern und eine Entwicklungspartnerschaft anbieten. Ziel einer solchen Partnerschaft mit der ARGE könne es sein, erfolgreiche Organisationsmodelle - zum Beispiel zur Umsetzung von »Fördern und Fordern« und zur Steuerung der Angebote für arbeitslose Jugendliche - kennen zu lernen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren, meint Arbeitslosenberater Frank Riedel: »Das Modell ÝSprungbrett 2005Ü der Stadt Köln in Kooperation mit erfahrenen Trägern der Arbeitsmarktpolitik könnte ein Beispiel sein.«
Sollte die Situation auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt weiter anhalten, sieht Riedel die Gefahr, dass immer mehr Jugendliche quasi dazu »verführt« werden, sich ihren Lebensunterhalt auf Dauer ausschließlich durch staatliche Transferleistungen finanzieren zu lassen statt durch eigene Arbeit: »Wir müssen Wege finden, wie der jetzt im Gesetz verankerte Anspruch auch im Kreis Herford realisiert werden kann, jedem jungen Menschen im Alter von bis zu 25 Jahren ein Beschäftigungs-, Ausbildungs- oder Qualifizierungsangebot zu unterbreiten.«Lokalseite 3

Artikel vom 25.03.2005