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Stadionneubau
spaltet Gemüter

Versammlung des Heimatvereins Elsen

Elsen (JT). Stadion und Multifunktionshalle: Diese politisch bedeutenden Themen sorgen auch in Elsen für Diskussionen. Besonders der Stadionneubau im Almerfeld wurde auf der Mitgliederversammlung des Heimatvereins (HVV) Elsen kritisch beäugt.

»Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass SC-Funktionäre die Politik in der Standort-Frage überfahren haben«, brachte der Anlieger und HVV-Ehrenvorsitzende Josef Segin seine Kritik auf den Punkt. Er sieht Volkes Stimme gegen den aktuellen Plan gerichtet.
Raimund Bredenbals, Vorsitzen-der des Bezirksausschusses und CDU-Ratsherr hielt dagegen: »Nach Untersuchung von fünf Standorten erwies sich das Almerfeld als optimaler Standort.« Dennoch müsse man sich bei der Infrastruktur noch einige Gedanken machen. Und: »1000 Parkplätze bei einer Kapazität von 15 000 Zuschauern sind zu wenig«, bemerkte Bredenbals kritisch. Auch bei deutlich weniger als 15 000 Zuschauern gebe es ein Verkehrsproblem. »Wir werden im Bezirksausschuss darüber noch ausführlich beraten«, kündigte er an. Generell sei der derzeitige Plan für die Stadt ein »finanziell bestechendes Angebot.«
Auch die Multifunktionshalle am Schützenplatz fand im Vortrag von Bredenbals ausführlich Erwähnung. »Auslöser für die Planungen war natürlich der drohende Weggang der Wincor-Hausmesse«, gab er zu. »Kann man so eine Firma einfach wegziehen lassen?«, fragte Bredenbals in die Runde.
Dies rief SPD-Ratsherr Detlef Nacke auf den Plan. »Ich habe der Halle nicht zugestimmt, da sie von vornherein mit Verlusten arbeitet«, sagte Nacke. Wer in dieser Sache mit dem drohenden Verlust von Arbeitsplätzen argumentiere, liege falsch. »Sie, Herr Bredenbals, reagieren wie Hunde: Wincor befiehlt, sie führen aus«, griff Nacke den CDU-Ratsherren direkt an.
Die großen politischen Themen aus Paderborn dominierten die Diskussion ganz klar. Lokale Themen aus Elsen wurden eher am Rande abgehandelt. Im ersten Teil der Mitgliederversammlung wurde der alte Vorstand wiedergewählt. An der Spitze des Heimatvereins stehen weiterhin Franz-Josef Brinkmann als Geschäftsführer, Hubert Steins als Kassierer, sowie Jürgen Nolte und Rolf-Dietrich Müller.

Artikel vom 29.03.2005