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Auf der Suche nach Fördergeldern

Submissionsstelle soll nach allen landes-, bundes- und europaweiten Zuschusstöpfen suchen

Von Bärbel Hillebrenner
Bad Oeynhausen (WB). Die Stadtverwaltung wird umstrukturiert. Nach der Einrichtung eines Kultur- und eines Gebäudemanagements wird jetzt auch eine zentrale Submissionsstelle geschaffen. Zwei Mitarbeiter sollen in allen Förderprogrammen nach möglichen Zuschüssen für bestimmte Projekte forschen.

Ob Projekte aus der Umwelt, im Bereich Schule und Jugend oder auch Stadtentwicklung: Es gibt landes-, bundes- und europaweit zahlreiche Programme, aus denen Zuschüsse an kommunale Konzepte fließen. »Man muss nur wissen, wo es welche Töpfe gibt und nach welchen Kriterien bezuschusst wird«, sagte Oeynhausens Stadtsprecher Rainer Printz auf Anfrage des WESTFALEN-BLATTES.
Viele Institutionen und Behörden verschicken selbstständig ihre Programme mit den Hinweisen, dass es für diese und jene Vorhaben Geld gibt. Printz: »Man muss lediglich in den Verteiler aufgenommen werden, das ist schon ein erster Schritt.« Wichtig sei deshalb, dass die Submissionsstelle Kontakt mit den entsprechenden Behörden, Ministerien und Organisationen aufnimmt. Und weil die Anzahl derer sehr groß sei, bedürfe es für diese Aufgabe einer umfangreicheren Recherchearbeit. »Und ist man fündig geworden, muss man sich oft nur anbieten. Das heißt nicht, dass sofort Geld fließt, sicher nicht. Aber immerhin macht sich Bad Oeynhausen dadurch bekannt und wird in das Netzwerk aufgenommen«, so der Stadtsprecher. Dadurch sei es leichter, Zuweisungen und finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Viele Förderprogramme geben finanzielle Unterstützung auch nur für einen Teilaspekt von größeren Projekten. So könnten zum Beispiel bei der geplanten Einrichtung eines Jugendstreffs im Norden der Stadt verschiedene Kriterien Berücksichtigung finden: entweder der Bau des Gebäudes oder inhaltliche Konzepte für die Eingliederung von ausländischen Jugendlichen oder andere pädagogische Bewertungen. »Manchmal muss eine Planung nur anders beschrieben werden - und schon kann man aus dem Geldtopf etwas bekommen«, beschreibt Printz die Komplexität der vielfältigen Fördermöglichkeiten.
Die Mitarbeiter der neuen Submissionsstelle müssen sowohl die städtischen Projekte gut kennen als auch die Wege, wie man an die Zuschüsse auf allen Ebenen - von Land, Bund und Europäischer Union - gelangen kann. Deshalb sei eine enge Kooperation mit allen Ämtern der Stadtverwaltung vonnöten. Viele Zuschussprogramme seien bekannt, so Printz, vor allem bei städtebaulichen Planungen würde sich das Fachamt gut auskennen. »Viele Fördergelder sind uns da nicht entgangen.«
Wo noch Töpfe angezapft werden könnten, das sei in der Europäischen Union. »Da konnten wir uns bis jetzt nicht intensiv drum kümmern«, so Printz. Auch wenn von dort aus eher Projekte in Ländern wie Polen subventioniert würden, hieße das nicht, dass nicht auch mal deutsche beziehungsweise Oeynhausener Konzepte gefördert werden könnten. »Wir wollen bei dem engen Haushalt nichts unversucht lassen.«
Gebündelt wird darüber hinaus auch der Aufbau eines Kulturmanagements, mit dem Kulturamtsleiter Karl-Rudolf Henkes beauftragt wurde. »Die genauen Aufgaben und Ziele werden in den kommenden Wochen definiert«, sagte der Stadtsprecher.
Das Kulturamt gibt seit Jahren einen monatlichen Veranstaltungsführer heraus, der eine Auswahl aus allen Veranstaltungen innerhalb der Stadt wiedergibt. Daneben wurde in Zusammenarbeit mit dem Land eine Internetlösung entwickelt, die jedem Veranstalter die Chance eröffnet, Termine selbst bekanntzugeben, die über die Homepage der Stadt abrufbar und auswertbar sind. Das Kulturamt soll weiterhin bei allen bekannt gegebenen Termine für einen Abgleich sorgen, der Überschneidungen vermeidet.

Artikel vom 24.03.2005