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Menschen von allen Seiten ansehen

Aus Teil des Badehauses I wird ein Institut für Komplementärmedizin


Bad Oeynhausen (tho). Im Ostflügel des Badehauses I will der Bad Oeynhausener Orthopäde Dr. Ferdinand Giesen ein Institut für Komplementärmedizin aufbauen. Die Stadt plant, dem 56-Jährigen zu diesem Zweck eine Fläche von 800 Quadratmetern in dem denkmalgeschützten Gebäude am Augustaplatz zu vermieten. Es handelt sich um die Räume des Behandlungszentrums für traditionelle chinesische Medizin, das in dem neuen Institut aufgehen soll. Der leitende Arzt Dr. Ru Cun Zhang (62) und seine vier Mitarbeiterinnen blieben jedoch Beschäftigte der Stadtverwaltung. Dr. Ferdinand Giesen und Dirk Henschel, der Leiter des städtischen Eigenbetriebes Staatsbad, stellten dieses Vorhaben am Mittwoch vor. Es hieß, die Verträge seien noch nicht unterzeichnet. Gleichwohl sei vom Start des Institutes im Juni oder Juli dieses Jahres auszugehen.
»Ein Umbau der Räume ist nicht geplant«, sagte Dr. Ferdinand Giesen. »Wir werden lediglich kleinere Änderungen vornehmen.« Inhaltlich jedoch soll das Badehaus kräftig aufgemöbelt werden. Zu dem Konzept, das Dirk Henschel einen »Glücksgriff« nannte, der hundertprozentig in das Gebäude passe, gehören weitere Fachleute für Ayurveda und Osteopathie.
Ferdinand Giesen, selbst Arzt für Orthopädie und Chirotherapie, Akupunktur und Osteopathie mit Praxis an der Herforder Straße 28 sowie seit eineinhalb Jahren aktiv am Lehrstuhl für Komplementärmedizin an der Universität Witten/Herdecke, setzt dabei auf ein Kooperationsprojekt des NRW-Gesundheitsministeriums mit der indischen Regierung. »Es wäre wichtig, ein, zwei indische Kollegen für das Angebot medizinischer Ayurveda zu bekommen. Denn wir wollen hier ja nicht einfach Wellness anbieten, sondern fundierte Behandlung«, betont Giesen.
Er sagte, er rechne mit großer Nachfrage von Privatpatienten nach einem in dieser Zusammensetzung bundesweit einmaligen Angebot. Ihm gehe es um die Entstehung von Gesundheit, wozu man »den Menschen von allen Seiten ansehen müsse« und genau das, die Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Fachrichtungen, sei Ziel des Institutes.

Artikel vom 24.03.2005