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Zeit der Törtchen beenden

»Big Points« sollen FCG aus dem Abstiegssumpf ziehen

Gütersloh (dh). Statt eines großzügig geschnittenen Stück Kuchens aus dem reichhaltigen Angebot im »Stadtcafé« begnügte sich Fritz Grösche gestern mit einem kleinen Törtchen. »Das ist unserem derzeitigen Punktestand eher angemessen«, flachste der Trainer des FC Gütersloh 2000. Mit der neuen Bescheidenheit soll es am Ostermontag jedoch vorbei sein.

Der FCG plant im Heidewald gegen Vorwärts Kornharpen den großen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. »Ein ÝBig-Point-SpielÜ. Mit einem Sieg verschaffen wir uns gehörigen Abstand nach unten, mit einem erneuten Remis würden wir uns indes weiter stark unter Druck setzen«, bringt Grösche die Ausgangssituation auf den Punkt. Dass die Unentschieden Dalkestädtern auf Dauer nicht weiterhelfen, ist auch dem erfahrenen Coach bewusst, der (mindestens) vier verlorenen Zählern nachtrauert: »Die tun uns weh. Uns fehlt, vor allem für das Selbstvertrauen, einfach mal ein überzeugender Sieg.«
Nach dem 1:5 im Nachholspiel am Mittwoch in Lotte (Marc Hunt spionierte) steht Kornharpen mit dem Rücken zur Wand. Diesen Vorteil will der FCG nutzen und dafür sogar von seiner Kontertaktik der ersten vier Auftritte in diesem Jahr abweichen. »Ich erwarte Spielwitz und Spielfreude. Zudem müssen wir den Gegner einfach noch viel stärker unter Druck setzen. Wir passen uns leider immer dem Niveau des Gegners an, das zeugt von mangelnder Reife«, so Grösche, dessen erste Adressaten die zuletzt enttäuschenden Mittelfeldakteure des FCG sind: »Aus diesem Mannschaftsteil kommt mir einfach zu wenig.«
Eine Aussprache am Dienstag soll nach dem Wunsch des Gütersloher Trainers (»Die Jungs haben sich sachlich und kritisch mit dem schwachen Auftritt in Erkenschwick auseinandergesetzt«) Früchte tragen, wenngleich Kornharpen nicht im Hurra-Stil begegnet werden darf: »Wir müssen Geduld bewahren. Sind wir zu dumm und naiv, dann laden wir die Gäste zu Kontern ein.«
Personell ist Fritz Grösche durch die Ausfälle von Tim Brinkmann und Sebastian Veith (beide Muskelfaserrisse) zum Wechseln gezwungen, hätte dies als Konsequenz des 1:1 in Erkenschwick aber ohnehin getan. Ein Einsatz von Heiko Bonan liegt im Bereich des Möglichen, um den freien Liberoposten bewerben sich Helge Bittner und Frederic Kollmeier. »Freddy würde bei uns gerne Libero spielen, auf dieser Position ist er in Paderborn ja groß geworden. Aber er muss noch lernen, eine Mannschaft auch verbal zu führen und den Mund aufzumachen«, fordert Grösche mehr Temperament vom 24-Jährigen.
Die mit Spannung erwartete Jahreshauptversammlung, auf der die Nachfolge von FCG-Präsident Frank M. Welsch geregelt und ein neuer Vorstand gewählt wird, findet am Dienstag, 12. April, um 19 Uhr im Brauhaus statt.

Artikel vom 25.03.2005