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Dr. Hasse übernimmt vakante Arztstelle

Bürger in Dalhausen sind erleichtert

Von Herbert Sobireg
Beverungen/Dalhausen (WB). Die verwaiste Arztstelle wird nach der Praxisaufgabe von Dr. Reinold Müller wieder besetzt. Der aus Natzungen gebürtige Dr. Gregor Hasse (50) hat jetzt die schriftliche Zusage der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), seine Praxis in der ehemaligen Pizzeria (gegenüber der Gaststätte Groll) am Montag, 18. April, zu eröffnen. Das verkündeten Bürgermeister Christian Haase, Dalhausens Bezirksausschussvorsitzender Bernhard Villmer und Dr. Hasse jetzt in einem Pressegespräch im Rathaus Beverungen.

Ein langes Verwirrspiel ist der jetzigen sicherlich endgültigen Entscheidung vorangegangen. »Das war für mich die bisher komplizierteste Aktion in meiner kommunalpolitischen Laufbahn, die jetzt letztendlich doch noch gut ausgegangen ist«, stellte Bernhard Villmer erleichtert fest. »Nun freuen wir Dalhauser uns auf unseren neuen Arzt«.
Nur andeutungsweise gingen Bürgermeister Haase, Bernhard Villmer und Dr. Hasse auf das seltsam anmutende und verwirrende Spiel der Kassenärztlichen Vereinigung mit der Neubesetzung der Arztstelle in Dalhausen ein. »Erst am Mittwoch dieser Woche wurde in der entscheidenden Sitzung der Kassenärztlichen Vereinigung in Münster der Knoten durchschlagen. Ich durfte Arzt in Dalhausen werden«, stellte Dr. Hasse erleichtert fest.
»Im Mai war bekannt geworden, dass Dr. Reinhold Müller die Praxis aufgibt. Wir haben uns dann mit mehreren verantwortlichen Bürgern getroffen, um eine Lösung für den Fortbestand dieser Arztstelle zu finden«, so Villmer weiter. Erst spät sei die Öffentlichkeit informiert worden, um nicht unnötige Unruhe zu schüren. Und erst Ende des Jahres sei klar gewesen, dass Dr. Müller geht.
»Ich will nach Dalhausen«. Mit diesem festen Willen hatte sich Dr. Hasse auf die vakante Arztstelle in Dalhausen beworben, nachdem ihm der befreundete Dalhauser Apotheker Wolfram Lülff über die Praxisaufgabe von Dr. Müller informiert hatte. Leider etwas zu spät. Eine Kollegin war schneller. Sie erhielt den Zuschlag durch die Kassenärztliche Vereinigung.
»Im Kreis Höxter herrscht Überversorgung. Doch durch die Aufgabe von Dr. Müller in Dalhausen wurde eine Stelle für den Kreis Höxter frei. Wir sind davon ausgegangen, dass die Ärztin, die die Stelle zugesprochen bekam, nach Dalhausen kommt. Sie kam aber nicht, ging nach Warburg. Die Arztstelle in Dalhausen war frei, konnte aber nicht besetzt werden, weil der Kreis Höxter insgesamt wieder überversorgt war. Alles war umsonst gewesen«, so Villmer.
Doch dann habe sich der scheidende Arzt Dr. Müller eingeschaltet. Schließlich sei die KV zurückgerudert - und Dr. Hasse konnte die Arztstelle im Rahmen einer Nachfolgeregelung von Dr. Müller übernehmen.
Dr. Hasse hatte von 1988 bis 1996 eine Praxis in Gehrden, hat sich weiter gebildet als Facharzt für Arbeitsmedizin. Nach Eröffnung seiner Praxis in Dalhausen am 18. April will der verheiratete Vater zweier Söhne (13 und 9) in Dalhausen Rundumversorgung garantieren. Deshalb möchte er möglichst schnell einen zweiten Arzt in die Praxis nehmen. Bis ein neuer Arzt eingestellt werde, habe sich Dr. Müller bereiterklärt, ab Juni mittwochs Sprechstunden zu halten, vormittags und abends und nachmittags Hausbesuche zu machen. Während der Woche sei die Praxis bis abends 19 Uhr geöffnet, zusätzlich auch samstags von 8.30 bis 12 Uhr.

Artikel vom 25.03.2005