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Meister Lampe ist zu Ostern gut erholt

Hasenbestand im Altkreis Halle wieder leicht gestiegen - Langohren mögen den Sommer

Altkreis Halle (HHS). Dieser Tage ist er wieder in aller Munde - zunächst in buntem oder sogar goldenem Papier ringt der Schokoladenhase mit bemalten Eiern um die Position als der Deutschen liebste Leckerei zum Osterfest. Aber wie geht es eigentlich seinem Vorbild, dem gemeinen Feldhasen?

Meister Lampe steht seit einiger Zeit auf der roten Liste, was naturgemäß nichts Gutes bedeutet. Dort werden nämlich nur die gefährdeten Tierarten berücksichtigt. Die Einengung seiner Lebensräume war dem Feldhasen zur Jahrtausendwende zunehmend zum Verhängnis geworden. Erst in der jüngeren Vergangenheit haben die Langohren wieder die Kurve bekommen. »Die Tendenz ist auch im Altkreis wieder leicht steigend«, sagt Friedrich Wilhelm Hüppe, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, und bestätigt damit die zuletzt vom Deutschen Jagdschutz-Verband (DJV) veröffentlichten Zahlen auch für die Felder und Wiesen in und rund um Halle.
Die Hasenzählung 2004 des DJV hatte ergeben, dass sich in Deutschland durchschnittlich 14 Hasen auf einem Quadratkilometer tummeln, zwei mehr als noch 2003. In Nordrhein-Westfalen sind es sogar 39. Speziell geschulte Jäger suchen zwei Mal im Jahr in der Dunkelheit mit Hilfe von Scheinwerfern die Felder ab und zählen nach. Eine Maßnahmen, die übrigens nicht nur von den Experten zu Statistikzwecken durchgeführt wird. »Auch in den einzelnen Revieren wird der Bestand kontrolliert, um eine schonende Bejagung zu gewährleisten«, sagt Friedrich Wilhelm Hüppe.
Der heiße Sommer 2003 und das trockene Frühjahr 2004 waren ausschlaggebend für die Erholung des Bestandes. Hüppe: »Hasen leiden unter verschiedenen Krankheiten, die Nässe und Feuchtigkeit gar nicht gut vertragen.« Eine Studie habe ergeben, dass die Bakterien durch die UV-Strahlen der Sonne abgetötet werden.
Im Kreis Gütersloh ist Hasenbestand übrigens nicht gleich Hasenbestand. Während die Jäger im Süden stets eine reiche Hasenstrecke verzeichnen, erlegen die Kollegen im Altkreis deutlich weniger Langohren. »Das liegt an dem leichten Boden im Norden, der mehr beackert wird als der schwere im Süden. Die Hasen lieben Ruhe und meiden deswegen diese Region«, sagt Hüppe. Auch die Tierfütterung der Bauern mit Silagegras sei dem Bestand abträglich. »Dafür muss früh geerntet werden. Mit der Folge, dass die Hasen kaum noch Unterschlupf haben, um sich gegen ihre natürlichen Feinde zu schützen.«

Artikel vom 24.03.2005