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Beim zweiten Treffen
hat es dann gefunkt

Ehepaar Sparmann heiratete vor 60 Jahren

Löhne-Bahnhof (silk). Das erste Rendezvous ließen sie noch beide platzen. Aber wie es der Zufall so wollte, trafen sie sich schon nach kurzer Zeit wieder und fielen sich in die Arme. »Da war es um uns geschehen«, schmunzelt Annemarie Sparmann (82). Am Ostermontag begeht sie gemeinsam mit Ehemann Georg (81) das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit.

Vor 60 Jahren haben sich die Zwei das Ja-Wort gegeben. Extra fürs Heiraten hatten sich die beiden beim Marinestützpunkt Wilhelmshaven Stationierten einen Urlaubsschein geholt. Romantisch und schön war's: mit einer Braut ganz in Weiß, einem Bräutigam im festlichen Frack und einer Kutsche zum Träumen. Bis die feierliche Atmosphäre jäh zu Ende ging.
»Die Flieger kreisten über Löhne. Da musste sich der Pfarrer beeilen, die Trauung zum Abschluss zu bringen«, erinnert sich die heute 82-Jährige. Doch der Treueschwur glückte gerade noch vor dem Bombenalarm und machte das Paar über Jahrzehnte unzertrennlich.
Ein Weg mit Höhen und Tiefen. Gerne erinnert sich das Jubelpaar an die vielen Reisen rund um den Globus. Mitbringsel aus Bali, Kenia oder Thailand schmücken die Schrankwand im Wohnzimmer und lassen Erinnerungen an gemeinsame Urlaubserlebnisse aufkommen. Die Stunden mit Sauna- und Kegelfreunden sind beiden ebenfalls unvergesslich.
Doch mindestens genauso realistisch sieht Annemarie Sparmann, wie das Alter seinen Tribut fordert. Seit dem Schlaganfall vor sechs Jahren ist ihr Mann Georg rechtsseitig gelähmt. Deshalb war er lange auf den Rollstuhl angewiesen, mittlerweile ist er sogar ans Bett gebunden. Das hat seinen Platz immer im Wohnzimmer - ganz nah bei seiner Annemarie, die sich rührend um ihn kümmert.
»Eine große Feier wie damals zur Goldenen Hochzeit kann es deshalb nicht mehr geben«, weiß die Jubilarin. Sie freut sich gemeinsam mit ihrem Mann auf Tochter Gabriele und Sohn Axel, die zwei Enkelkinder Silke und Jörg sowie Urenkel Nico (10). »Wir werden alle zusammen bestimmt einen schönen Tag verleben.«

Artikel vom 25.03.2005