24.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Neuer Torwart für Bußmeyer-Sieben

Handball: Sebastian Brüggemeyer wird »Partner« von Christian Neumann

Von Horst Boczek (Text und Foto)
Bad Oeynhausen/Löhne (WB). Handball-Oberligist VfL Mennighüffen ist auf der Suche nach einem Nachfolger für den zum Saisonende ausscheidenden Keeper Jochen Held fündig geworden. Der VfL verpflichtete jetzt den 23-jährigen Sebastian Brüggemeyer von der HSG Melle-Grönegau (Weser-Ems-Liga).

VfL-Oberliga-Obmann André Zwiener sieht in dem neuen Keeper eine gute Ergänzung für Christian Neumann. »Sebastian hat Perspektiven und wir wollten einen jungen Torhüter, der uns auf längere Sicht helfen kann«. Noch keine definitiven Nachfolger gibt es für die in die Reserve wechselnden Max Weitkamp und Martin Damm. »Auf dem linken Flügel müssen wir noch was tun«, meint Zwiener. Gespräche laufen, endgültige Ergebnisse gibt es aber noch nicht.
Im übrigen sieht der VfL-Oberliga-Obmann nach den vergangenen beiden Spielen wieder klaren Aufwärtstrend im Bußmeyer-Team. »Sicher war Recklinghausen nicht gerade einer der stärksten Vertreter in der Oberliga, aber immerhin standen sie mit dem Rücken zur Wand und mussten was tun«. Die verschiedenen Deckungsvarianten, die der HSC im Verlauf des Spiels zum Einsatz brachte, fruchteten alle nicht, weil der VfL an diesem Abend immer die passende Antwort parat hatte. »Das war schon eine geschlossene Mannschaftsleistung, der die 45 Tore und die tolle Leistung von Nickolaus und Bergmann die Krone aufgesetzt haben.« Die Leistung der beiden Referees vom Sonntag wollte Zwiener nicht kommentieren. »Wir wussten schon vor dem Spiel, woran wir mit den beiden sind. Wer zuerst den Mund aufmacht, der hat ein Problem.« Recklinghausen hatte davon offensichtlich noch nichts gehört, und so marschierte der erste Recklinghäuser »Meckerpott« schon in den ersten Spielminuten zur Bank. Am Ende eskalierte die Geschichte, bis in den letzten Spielsekunden nur noch ein HSC-Feldspieler gegen fünf Mennighüffener auf der Platte stand.
Sven Niermeyer, der sich schon in der ersten Halbzeit eine schwerwiegende Knöchelverletzung zuzog, hat sich glücklicherweise nichts gebrochen. Eine endgültige Diagnose kann aber erst gestellt werden, wenn die starke Schwellung zurückgegangen ist. Immerhin musste er eine für diese Woche geplante Ski-Freizeit absagen.
Wo der VfL jetzt stehen könnte, wenn er sich nicht diesen Durchhänger mit vier Niederlagen in Folge geleistet hätte, darüber möchte Zwiener lieber nicht nachdenken, zumal die oben stehenden Nordhemmern und Schalksmühle zuletzt merklich schwächelten. Darum hat er noch einen anderen Titelaspiranten auf dem Zettel: HSG Handball Lemgo II. »Ich bin gespannt, wie das Rennen ausgeht.«
Während der VfL die Talsohle hinter sich gelassen, leistete sich der Lokalrivale HCE Bad Oeynhausen eine indiskutable Vorstellung beim Tabellenletzten Münster. Mit einem Sieg hätte die Sproß-Sieben jetzt sogar auf Platz drei stehen können, und das vor den Spitzenspielen gegen die »Oberen« der Liga. Die HCE-Verantwortlichen hatten wohl schon im Vorfeld geahnt, was da kommen würde. Um eine volle Konzentration auf das Spiel zu gewährleisten, wurde im Bus sogar die Bundesliga-Berichterstattung im Radio abgeschaltet. Es half nichts. Auch die ungewohnt lautstarken Anweisungen von HCE-Coach Sproß während des Duells erreichten seine Spieler nicht. »Bruder Leichtfuß« war nicht mehr vom Parkett zu drängen. und als man in der Münsteraner Schwächeperiode den Hebel umzulegen versuchte, machten fruchtlose Einzelaktionen statt mannschaftlicher Geschlossenheit auch diesenVersuch zunichte. »Uns fehlt einfach ein erfahrener Spieler, der die junge Mannshaft auf dem Parkett steuern kann«, urteilte Mannschaftsverantwortlicher Wolfgang Vette. Natürlich will man versuchen, für die nächste Saison einen derartigen Routinier zu finden, aber das ist alles andere als leicht, auch wenn Wolfgang Vette dabei seit einiger Zeit von Andreas Kohl unterstützt wird. Neben den bereits bekannten Abgängen von Schmale und Dittrich plant der HCE die nächste Saison auch ohne Diestelhorst. Der hat in Münster ein Studium begonnen, steht bereits für den Rest der laufenden Serie wohl nicht mehr für alle HCE-Auftritte zur Verfügung. Der HCE hat also auf dem Personalsektor einiges zu erledigen, da ist die Hoffnung groß, dass Jochen Borcherding nach überstandener Verletzung noch einmal weitermacht, wenigstens als »Edelreservist« und Helfer in der Not. Für die nähere Zukunft ist Vette sicher: »Gegen Nordhemmern werden wir wieder einen anderen HCE sehen.«

Artikel vom 24.03.2005