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Rezepte gegen »Betriebsblindheit«

BVMW: Udo Wiemann löst Franz-Friedrich Schröter an der Kreisspitze ab


Altkreis Halle (WB). Möglichkeiten für eine erfolgreiche Unternehmensführung liegen direkt vor der eigenen Haustür. Nur hindert Betriebsblindheit oft daran, Chancen und Potenziale zu erkennen. Diese Erkenntnis stellte Peter Kaufmann beim Treffen des BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) im Gütersloher Autohaus Mense in den Raum. 70 Unternehmer nutzten die Gelegenheit zu einem intensiven Meinungsaustausch. »Schon durch Veränderung der betriebsinternen Prozesse lässt sich die Produktivität steigern«, zeigte sich kaufmann, Geschäftsführer der IMT-Transfer aus Marsberg, überzeugt. Damit die Veränderung der Prozesse Erfolg habe, müsse der ganze Betrieb auf den Kopf gestellt werden.
Die Mitarbeiter müssten sich von den üblichen, aber unproduktiven Abläufen trennen. Dabei werde jede Tätigkeit im Unternehmen, von der Kundenbestellung bis zur Auslieferung, akribisch in einzelne Schritte zerlegt. Die häufigsten Schwächen sind nach Kaufmanns Sicht die fehlende betriebswirtschaftliche Transparenz und ein unklar definiertes Leistungsprofil. Für Kaufmann lässt sich das in der Frage zusammenfassen: Warum sollte der Kunde bei mir kaufen und nicht bei einem anderen?
»Nehmen Sie nichts als gegeben hin, zeigen Sie Veränderungswillen«, forderte der Kreisgeschäftsführer des BVMW, Franz-Friedrich Schröter. »Es gibt viele Unternehmen, die sich durch die konsequente Veränderung ihrer Prozesse erfolgreich am Markt zurückgemeldet haben.«
Einen ganz anderen Themenkomplex, nämlich die private Vorsorge für das Alter, beleuchtete Dieter Homburg von der »globus consult« aus Lippstadt. »Meistens ist der nächste Sommerurlaub besser geplant als der Ausstieg aus dem aktiven Berufsleben und die Altersversorgung«, sagte der Fachmann. Bei genauer Analyse aller Einkünfte und Rentenansprüche würden die meisten erst erkennen, wie wenig Geld ihnen im Alter tatsächlich zur Verfügung stünde. »Fast immer wird die Inflation vergessen, die über die ganze Laufzeit mit zwei bis drei Prozent zu Buche schlägt«, verdeutlichte Homburg. »Das reißt dann ein Riesenloch in die private Planung.« Als Alternative empfahl Homburg beispielsweise das Sparen in Investmentfonds.
Franz-Friedrich Schröter mahnte deshalb seine Unternehmerkollegen auch eindringlich, nicht so viel zu arbeiten, dass sie keine Zeit mehr hätten, Geld zu verdienen. Dazu gehöre auch, rechtzeitig über einen Nachfolger nachzudenken. Dass Schröter seine Hausaufgaben in dieser Beziehung schon gemacht hat, konnte er sodann gleich unter Beweis stellen: Mit Udo Wiemann (47) stellte Schröter seinen Nachfolger als Geschäftsführer des BVMW im Kreis Gütersloh vor: Wiemann vertritt ab Anfang April die Interessen der heimischen Unternehmer.

Artikel vom 24.03.2005