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Ganztagsschule:
AWO erhält den Zuschlag

BaS-Konzept nicht überzeugend

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) wird Träger der offenen Ganztagsgrundschule an der Pollhansschule. In Abstimmung mit Schulleiterin Irmgard Heimbrodt haben das der Schulausschuss und der Haupt- und Finanzausschuss während einer Sondersitzung am Dienstag einstimmig beschlossen.

Damit ist die gemeinnützige Gesellschaft BaS (Betreuung an Schulen aus Bielefeld) aus dem Rennen. Irmgard Heimbrodt hatte ursprünglich die BaS favorisiert, weil sie durch die bisherige Betreuung, die der Verein an der Schule leistet, überzeugt war. Ulrike Boden, Kreisgeschäftsführerin der AWO, hatte sie mit einem professionellen Konzept und der langjährigen Erfahrung der AWO an Schulen - unter anderem auch an der Elbrachtschule in Sende - überzeugt. Zudem will die AWO als Träger die Schule, Eltern und die Kinder eng in das mit der Schulleitung abgestimmte pädagogische Konzept einbinden.
Die AWO ist seit 13 Jahren in der Schulbetreuung an 34 Grundschulen im Kreis Gütersloh aktiv, seit eineinhalb Jahren auch im Bereich der offenen Ganztagsgrundschule (Versmold und Borgholzhausen). Allein aus diesem Grund konnte Ulrike Boden in den Ausschüssen die Kosten klar definieren, die fast identisch mit dem Angebot der BaS, allerdings im Personalbereich höher sind. Ulrike Boden begründete das damit, dass die AWO als großer Sozialverband ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahle. Da morgens mit der Randstundenbetreuung zusammen gearbeitet werde, möchte Irmgard Heimbrodt gern beide Maßnahmen in einer Hand wissen. Die AWO wird vermutlich deshalb auch den Auftrag für die Randstundenbetreuung erhalten.
Die voraussichtlich zwei Gruppen mit jeweils 25 Kindern werden täglich bis 16.30 Uhr, freitags bis 15 Uhr und auch in den Ferien betreut - bis auf die Urlaubszeit der Eltern.
Die Ausschüsse deckelten den Beitrag der Stadt pro Kind und Jahr auf 410 Euro. Der Antrag von Martin Lehmann (FDP), den Betrag auf 500 Euro festzusetzen (»Wir müssen Kinder fördern statt Seinkohle«), fiel durch. Ulrike Boden hatte bekräftigt, dass die AWO mit dem Zuschuss zurecht komme. Sowohl Friedrich Dransfeld als auch Jochen Gürtler (beide SPD) sagten, das Konzept der AWO hebe sich wohltuend von dem der BaS ab. Die AWO wird die Weisungsbefugnis über die Mitarbeiter (die auch von der BaS übernommen werden können) an die Schulleitung abtreten und räumt dem Schulträger (der Stadt) größtmögliche Mitwirkung ein.

Artikel vom 24.03.2005