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Vorerst Verzicht auf »Starenkasten«

B 476: Nach Verkehrsmessung kein akuter Handlungsbedarf an Kreuzung

Versmold (OH). Auf einen »Starenkasten« im unfallträchtigen Kreuzungsbereich von Bundesstraße 476, Stockheimer Straße und Im Leimweg will die Straßenverkehrsabteilung des Kreises Gütersloh zunächst verzichten. Zwar hat eine in der vergangenen Woche durchgeführte Verkehrsmessung eine aussagekräftige Durchschnittsgeschwindigkeit von 81 Stundenkilometer bei erlaubten 70 ergeben. Jetzt wird aber wie am 2. März berichtet ausschließlich auf eine mobile Geschwindigkeitsüberwachung gesetzt.

»Dass in diesem Bereich geringfügig schneller gefahren wird, haben wir vermutet«, sagte Sachbearbeiter Ulrich Elfers. Die Verkehrsmessung war von der Kreuzung etwa 100 Meter in Richtung Bockhorst entfernt vorgenommen worden. Ulrich Elfers: »Die Geschwindigkeit ist aber nicht so hoch, dass zwangsläufig ein Starenkasten zur Überwachung zum Einsatz kommen muss.« Bei einer im Februar durchgeführten Verkehrsmessung in Höhe von Türns Damm war bei Tempo 100 eine aussagekräftige Durchschnittsgeschwindigkeit von 85 gemessen worden. »Der Verkehr scheint sich auf einem kontinuierlichen Geschwindigkeitsniveau -Êunabhängig von der Beschilderung -Êzu bewegen.« Wie berichtet hatte die genaue Betrachtung der Unfälle auf der B 476 gezeigt, dass überhöhte Geschwindigkeit keine Hauptursache war.
Da sich die Hälfte der Unfälle auf der B 476 im vergangenen Jahr bei Nässe ereignet hatten, war wie exklusiv berichtet am 15. März eine Griffigkeitsprüfung der Fahrbahndecke durchgeführt worden. Dabei hatte es keinen Grund zu Beanstandungen gegeben.
Mehr Sicherheit verspricht sich die Straßenverkehrsbehörde von den beschlossenen Maßnahmen: In Kürze sollen die beiden Stopp-Straßen im Kreuzungsbereich besser beschildert werden und sind zusätzliche Fahrbahnmarkierungen vorgesehen. »Zusammen mit den mobilen Geschwindigkeitskontrollen soll dies für mehr Sicherheit sorgen«, erklärte Ulrich Elfers. Um mit dem Radarwagen oder aus der »Tonne« blitzen zu können, ist vor wenigen Wochen ein zusätzliches Tempo-70-Schild in Fahrtrichtung Versmold aufgestellt worden. »Das war notwendig, um die in einem Ministererlass vorgeschriebene Mindeststrecke bis zu unserem Messpunkt im Kreuzungsbereich erreichen zu können.« Die Bundesstraße 476 bleibe aufgrund der Unfallhäufigkeit wie schon im vergangenen Halbjahr vorerst »Patenstrecke« von Kreis und Polizei bei der Geschwindigkeitsüberwachung.
»Ereignen sich weitere Unfälle, erhalten wir von der Polizei die Berichte. Bei Auffälligkeiten müssten wir dann über weitere Maßnahmen beraten«, sagte Ulrich Elfers. Andernfalls werde es im kommenden Jahr bei der Tagung der Unfallhäufungskommission eine Nachbetrachtung geben, um die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zu überprüfen.

Artikel vom 24.03.2005