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Piratenschiff geht vor Anker

Ein neuer Spielplatz in Wehdem

Von Reinhard Kehmeier
Wehdem (WB). Auf einer Wiese zwischen neuen Häusern nahe dem Kindergarten Wehdem ist gestern ein »Piratenschiff« vor Anker gegangen. Fleißige Handwerker errichteten die neue Attraktion für die Kinder des Dorfes.

In der Gemeinde Stemwede, die die Einwohnerzahl von 15000 überschritten hat, gehört Wehdem mit etwa 1800 Einwohnern zu den aufstrebenden Ortschaften. Vor zehn Jahren wurde mit dem Bau der Siedlung Wickenkamp I begonnen, inzwischen folgte der zweite Abschnitt. Die Hälfte des Neubaugebietes ist bereits fertiggestellt und so darf auch ein Spielplatz für Kinder in diesem Einzugsbereich von künftig 90 Häusern nicht fehlen. Es ist die dritte Anlage im Dorf neben den Plätzen am Heidkampsort und Wolfbaum.
Im Erschließungsvertrag mit der Firma Depenbrock hatte die Gemeinde bereits Festlegungen für den neuen Platz am Wickenkamp getroffen, wie Bezirksausschuss-Vorsitzender Hans Niemann und Torsten Fischer aus dem Stemweder Schul- und Kulturamt gestern vor Ort berichteten. 10000 Euro sind nach dem Vertrag für das neue Spielgelände vorgesehen. Die Gemeinde steuert nun bis zu 4000 Euro bei. Der Löwenanteil des Geldes wird in eine ganz besondere Attraktion investiert, die aus der Werkstatt der Westruper Holzbau-Firma Wehmeier stammt. 8000 Euro werden für das Projekt veranschlagt. »Für uns Zimmerleute ist diese Aufgabe nicht alltäglich, da wir sonst zumeist Dachstühle und große Hallen bauen«, sagte Gerd Wehmeier gestern.
Ein Tieflader mit einem Kran der Firma Holzbau Schwettmann aus Oppendorf sorgte gestern morgen in Wehdem für beträchtliches Aufsehen. Die rot und blau gestrichenen Einzelteile des großes Schiffes wurden über die Mesenkämper Straße, vorbei am Kindergarten, in der Siedlung angeliefert. Die Planung war bereits Maßarbeit. So musste die Höhe der Telefondrähte vermessen werden, damit der Transport mit 5,12 Metern Höhe reibungslos vonstatten ging. »Es war knapp«, berichtete Wehmeier. In gut drei Stunden hatten die Handwerker den Kahn mit seiner Kajüte und den großen Bullaugen sozusagen vor Anker liegen und fest vertäut. Denn das »Schiff« erhält stabile Betonfundamente. »Wichtig ist, die Unfallverhütungsvorschriften für Kinderspielplätze zu beachten«, weiß der Zimmermeister. Schon vor der Konstruktion wurde darauf geachtet. In der Mitte des 13 Meter langen Schiffes wird noch ein Mast errichtet. Trapez-Kletternetze, eine Rutsche, Federwippen, eine Reifenschaukel und andere Details werden den Abenteuer-Spielplatz demnächst vervollständigen.
Vor allem die Altersgruppe zwischen zehn und 14 Jahren dürfte hier durch interessante Spielangebote auf ihre Kosten kommen. Bezirksausschuss-Vorsitzender Hans Niemann bemüht sich gegenwärtig um »Paten«, die ein Auge auf den Spielplatz haben, damit er möglichst lange unbeschadet bleibt. So habe es in Dielingen am Preußenweg bereits Vandalismus mitten in einer Siedlung gegeben, wie Fischer sagte. Auch Niemann selbst, der in der Nähe wohnt, will künftig nach dem Rechten sehen. In der Nachbarschaft hat er schon Mitstreiter gefunden.

Artikel vom 24.03.2005