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Kinder basteln eigenen mittelalterlichen Pfeil

Osterferienaktion im Paderborner Museum in der Kaiserpfalz: »Wie der Pfeil fliegt....«

Von Katrin Lipka (Text) und
Annika Kalle (Foto)
Paderborn (WV). »Die Kinder sollen das Mittelalter mit den Händen begreifen«, erklärte Norbert Reuther das Ziel der Aktion »Wie der Pfeil fliegt...« im Museum in der Kaiserpfalz. Zwölf Jungen und ein Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren stellten am Dienstag nachmittag mit großem Eifer originalgetreue mittelalterliche Pfeile her.

»Wir haben die Kinder zunächst spielerisch auf die Thematik vorbereitet», weiß Bernd Steinbrink, wissenschaftlicher Volontär an der Kaiserpfalz. So sollten sich die jungen Forscher zunächst im Museum auf die Suche nach echten westfälischen Pfeilspitzen begeben. Nach dem theoretischen Teil ging es an die »richtige Arbeit«, auf die sich alle Kinder freuten. Unter Aufsicht vom Museumspädagogen Reuther klebten Mädchen und Jungen mit heißem Birkenpech Gänsefedern an einen Holzstab. Damit die Federn auf jeden Fall am Pfeil haften bleiben, wurden sie traditionell mit Leinenfaden umwickelt. Abschließend musste am anderen Ende des Stabes noch das wichtigste, die Stahlspitze, befestigt werden.
Reuther, der schon zum dritten Mal in Paderborn Kurse anbietet, weiß um die Geschicklichkeit der Kleinsten: »Kinder sind wesentlich vorsichtiger als Erwachsene.« Das zeigte sich auch während der gut zweistündigen Pfeilherstellung: Die Kinder waren sehr ruhig und voll und ganz auf ihre Arbeit konzentriert. Spaß machte es allen: »Man kann hier richtig was lernen und weiß im Geschichtsunterricht besser Bescheid», meinte die 13-jährige Katharina.
Am Ende probieren die jungen Schützen noch aus, wie gut so ein Pfeil fliegen kann. Der eigene wird aber geschont, schließlich muss er ja noch Familie und Freunden präsentiert werden. Zu Recht können die Kinder stolz auf ihr Werk sein.

Artikel vom 24.03.2005