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Slalomkurs wie bei »Schumi« gefahren

Training für Mitarbeiter der Rettungswachen

Kreis Höxter (WB). Bei der regelmäßigen jährlichen Schulung der Mitarbeiter der Rettungswachen im Kreis Höxter stand diesmal ein Fahrsicherheitstraining im Mittelpunkt.

Unter der organisatorischen Leitung von Heinz Kube, Leiter der Rettungswache Höxter, gab es wertvolle Tipps und vor allem diverse Fahrversuche unter der fachkundigen Anleitung geübter Moderatoren.
Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Mitarbeiter im Rettungsdienst, die nicht zum ärztlichen Personal zählen, pro Jahr 30 Stunden Fortbildung absolvieren müssen. Dazu zählen in erster Linie theoretische Schulungen über neue Medikamente oder neue Behandlungsmethoden, zum Teil auch mit Hilfe des Einsatzes neuer Apparaturen. Doch da bei einem Notfalleinsatz die Alarmfahrt zum Einsatzort eine wesentliche Rolle spielt, stand diesmal ein ausgiebiger praktischer Teil mit fahrtechnischen Übungen im Mittelpunkt.
Um den Teilnehmern echte Hilfestellung geben zu können, waren für die Weiterbildung zwei professionelle Moderatoren gewonnen worden: Polizeibeamter Norbert Fischer aus Gütersloh, der für die dortige Verkehrswacht spezielle Fortbildungsangebote entwickelt hat, auf die bundesweit zurückgegriffen wird, und Wilfried Schild, langjähriger Fahrsicherheitsleiter vom Malteser Hilfsdienst in Hövelhof. In zwei Gruppen aufgeteilt, konnten die Rettungssanitäter aus dem Kreis Höxter zunächst in der Theorie lernen, welche Besonderheiten bei bestimmten Fahrsituationen auftreten können.
Doch was ist schon die beste Theorie im Vergleich zur Selbsterfahrung hinter dem Lenkrad? Wurde die mit Pylonen aufgebaute Slalomstrecke zunächst noch ganz gemächlich durchfahren, so steigerte sich die Geschwindigkeit mit jedem Durchgang.
Verblüfft waren die »Testpiloten« dabei, wie effektiv sich eine minimale Sitzverstellung bemerkbar macht. Die Rückenlehne nur ein wenig steiler gestellt und schon erhöht sich der Seitenhalt beim Durchfahren der Kurven erheblich. Mit dem Ergebnis, dass die Lenksouveränität des Fahrers jederzeit erhalten bleibt.
Aber nicht nur Fahrübungen wie Slalom oder Kreisfahrten verlangten hohe Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Denn oft genug gibt es bei einem Einsatz »vor Ort« knappe Platzverhältnisse, so dass aufwändiges Rangieren notwendig wird. Dies wurde auch geübt - und zwar in einem kleinen Karree, das mit bloßem Auge betrachtet ein Wendemanöver eigentlich auszuschließen schien. Doch alle Fahrer zeigten, dass sie sich mit den Abmessungen ihres Rettungswagen auskennen und brachten es fertig, die eingegrenzte Fläche nach diversen Wendemanövern vorschriftsmäßig wieder zu verlassen. Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi verschaffte sich ebenso einen Eindruck von der außergewöhnlichen Weiterbildungsmaßnahme wie der Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz des Kreises Höxter, Jürgen Ditter, mit seinen Mitarbeitern Matthias Potthoff und Thomas Krämer.

Artikel vom 24.03.2005