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Damit die Wege sauber bleiben

Gemeinde stellt drei Hundetoiletten auf - benutzerfreundliches Papiertütensystem

Verl (ehl). Sie sind vielen Bürgern ein Dorn im Auge und sorgen immer wieder für Beschwerden im Rathaus: Die Rede ist von den Hinterlassenschaften Gassi gehender Hunde auf Wegen und Bürgersteigen. Doch damit soll nun Schluss sein, denn die Gemeindeverwaltung hat Hundetoiletten aufgestellt.

Eine steht am Hopeweg, zwei in der Grünanlage »Bühlbusch«. Jedes Set besteht aus einem Tütenspender und einem Abfallkorb. Hundebesitzer können nun kostenlos braune, komposttierbare Papiertüten ziehen, die mit zwei Schabern aus starker Pappe ausgestattet sind. So lässt sich Bellos Häufchen problemlos und ohne direkte Berührung aufnehmen und fällt anschließend automatisch in den Beutel.
Es gebe auch Spender mit einfachen Plastiktüten, die natürlich kostengünstiger seien, erklärte Dr. Kurt Peitzmeier vom Umweltamt gestern bei der Vorstellung der neuen Einrichtung. »Doch die meisten Kommunen sind inzwischen auf die Papiertüten umgestiegen, weil die Benutzung wesentlich angenehmer ist.« Entsorgt werden können die gefüllten Tüten in den Behältern direkt unter den Spendern sowie in allen anderen öffentlichen Abfallkörben der Gemeinde. Um das Befüllen der Spender und das Entleeren der Körbe kümmern sich die Mitarbeiter des Bauhofs.
»Wir appellieren an die verantwortungsbewussten Hundehalter und Mitbürger, mitzuhelfen, die Gemeinde Verl sauber zu halten«, sagte Bürgermeister Paul Hermreck. In den vergangenen Jahren habe die Verunreinigung der Fußwege durch Hundekot derart zugenommen, dass dringender Handlungsbedarf bestehe. Denn die Häufchen seien nicht nur »unästhetisch, ärgerlich und ekelerregend, sondern auch gefährlich«. Sie seien Nährboden für Bakterien, Viren und Würmer und somit eine Infektionsquelle, die selbst bei mehrfachem Wegspülen durch Regen für Krankheiten bis hin zur Gelbsucht verantwortlich sein könne. Auch wer Rinder oder Pferde halte, habe mit den Hinterlassenschaften der Hunde seine liebe Not. »Nicht nur, dass das Gras für die Tiere ungenießbar wird, sie können sich auch über das Futter infizieren und der Kreislauf schließt sich wieder beim Menschen. Besonders betroffen sind hier Landwirte, die ihre Weiden in der Nähe von bebauten Ortsteilen haben.«
Natürlich gelte die »Mitnahmepflicht« nicht nur an den Hundetoilettenstationen Bühlbusch und Hopeweg, sondern überall, egal ob auf dem Bürgersteig oder der freien Wiese, betonte die Verwaltung. Bei einem Verstoß sieht das Ortsrecht sogar ein Bußgeld vor. Die Papiertüten können daher auch auf Vorrat mitgenommen werden. Durch ihr praktisches DIN A6-Format passen sie in jede Hand- und Jackentasche.
Im Bühlbusch wurde zusätzlich noch eine kleine Fläche mit Holzbalken eingezäunt, auf der Bello, Waldi & Co. ihr Geschäft erledigen können. Die Verwaltung will nun abwarten, wie die neue Einrichtung von den Hundehaltern angenommen wird. Bei einer positiven Resonanz sollen voraussichtlich weitere Tütenspender für rund 500 Euro pro Stück angeschafft und aufgestellt werden. »Die Erfahrungen in den ersten Tagen waren schon ganz gut«, sagte Dr. Kurt Peitzmeier gestern.

Artikel vom 24.03.2005