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SPD ist geschlossen
gegen Nordumgehung

Ortsverein Mennighüffen kritisiert Pläne


Löhne-Mennighüffen (LZ). Gegen die geplante Nordumgehung hat sich auf einem Ortstermin an der Stadtgrenze zu Werste der SPD-Ortsverein Mennighüffen ausgesprochen. Der Bau der Autobahn käme der Zerstörung einer Wohn- und Naturlandschaft gleich, hieß es. »Wir stehen hinter den Bürgern aus Ostscheid, die sich gegen die Baumaßnahmen wehren«, machte Christian Antl, Vorsitzender des Ortsvereins, klar. Es gäbe schließlich genügend Alternativen zur Nordumgehung. »Leider werden diese vom Landesbetrieb Straßen NRW gar nicht zur Diskussion gestellt.«
Das Ausmaß des Projektes ist immens. Wo man jetzt noch ins Grüne schaut, soll schon in den nächsten Jahren eine mehrspurige Trasse über Werre und Werster Straße führen. Da die Autobahn eine vierprozentige Steigung nicht überschreiten darf, müsste ein Damm aufgeschüttet werden. Dieser ist am Fuß bis zu 100 Meter breit und bis zu 18 Meter hoch. »Das bringt nicht nur die Zerstörung des Stadtbildes mit sich, sondern auch die Vernichtung des angrenzenden Naturschutzgebietes«, ärgert sich Walter Nesenhöner, ehemaliger stellvertretender Landrat.
Altbürgermeister Werner Hamel hätte in seiner Amtszeit bereits interveniert, hieß es, und sich dafür eingesetzt, dass die Werster Straße nicht als Autobahnauffahrt genutzt wird, um unnötigen Straßenverkehr zu vermeiden. Die jetzige Lösung der Nordumgehung mit einer Trasse quer durch die Landschaft verursacht bei den Sozialdemokraten aber auch Kopfschütteln und Ärger, bezwecke sie doch im Grunde eben so viel Verkehrsaufkommen.
Neben der Zerstörung von Stadtbild und Umwelt sorgt sich Wolfgang Böhm, SPD-Ratsmitglied, auch um die Auswirkungen der Bauarbeiten an sich. »Wenn die Nordumgehung gebaut wird, bedeutet das jahrelange Lärm- und Schmutzbelästigung für die Ostscheider.«
Nicht nachvollziehen können die Sozialdemokraten die Haltung von Bürgermeister Kurt Quernheim, der seine Sympathie für die Nordumgehung schon bekundet habe. »Bevor sich der Bürgermeister für die Trasse ausspricht, sollte er sich mal erkundigen, was die angrenzend wohnenden Bürger dazu meinen«, ist sich Christian Antl sicher. Vor einigen Jahren hätte sich der Löhner Stadtrat noch einstimmig gegen die Nordumgehung durch Ostscheid ausgesprochen, sagte Antl. »Wir hoffen, dass das so bleibt.«

Artikel vom 23.03.2005