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Gesucht: Stellen für
gemeinnützige Arbeit

Bewährungshilfe appelliert an die Vereine

Herford (KaWe). »Wir suchen dringend Einrichtungen und Vereine, bei denen unsere ÝProbandenÜ gemeinnützige Arbeiten im Rahmen ihrer Bewährungsauflagen erfüllen können«, appelliert Bewährungshelferin Gabriele Koch-Kedzia. Seit Hartz IV hat die Bewährungshilfe Herford Probleme, für die auf Bewährung Verurteilten Plätze zu finden, wo sie ihre Sozialstunden ableisten können.

Für die Bewähungszeit werden den Probanden Auflagen und Weisungen erteilt. Sie müssen entandenen Schaden wieder gutmachen, Geldbußen zahlen oder ihren Unterhaltsverpflichtungen nachkommen. Oftmals wird ihnen gemeinnützige Arbeit auferlegt. »Früher haben wir diese Personen relativ problemlos vermitteln können, doch heute erhalten wir oft Absagen«, erklärt Bewährungshelfer Peter Meyer. Grund dafür ist, dass die Stellen für mögliche gemeinnützige Arbeiten nun mit Ein- und Zwei-Euro-Job-Kräften besetzt sind. »Einrichtungen erhalten im Kreis Herford für die Beschäftigung dieser Arbeiter eine Trägerkostenpauschale von 300 Euro. Klar ist es da attraktiver, eine solche Kraft und keinen unserer Probanden einzusetzen«, sagt Koch-Kedzia.
»Es ist nicht die begangene Straftat, die abschreckend wirkt, sondern tatsächlich die Trägerkostenpauschale, denn zumeist sind die Ein-Euro-Jobber ein Ýähnliches KlientelÜ wie unsere Leute. Mit dem Unterschied, dass man bei uns weiß, wen man zugeteilt bekommt«, so Meyer. Die Bewährungshelfer achten darauf, dass die Zugeteilten verlässlich sind und stehen selber immer als Ansprechpartner zur Verfügung.
»Für die Verurteilten ist es sehr wichtig, dass sie eine Stelle für gemeinnützige Arbeit finden. Denn können wir ihnen keinen Platz verschaffen, können sie ihre Bewährungsauflagen nicht einhalten. Das bedeutet theoretisch, dass sie inhaftiert werden könnten«, erklärt Koch-Kedzia. Außerdem ist die Stelle für die Probanden als Möglichkeit wichtig, Sozialkontakte zu knüpfen.
»Wir möchten an alle Einrichtungen und Vereine, die gemeinnützig arbeiten - denn das ist eine Voraussetzung - appellieren, dass sie sich mit uns in Verbindung setzen, sofern sie sich vorstellen können, eine unserer Kräfte zu beschäftigen«, bittet Koch-Kedzia. In Frage kommen neben Vereinen auch Altenheime, Schulen, Kindergärten und öffentliche Einrichtungen
Im Kreis betreuen acht bis neun Bewährungshelfer jährlich rund 600 Personen. Auskünfte sind bei der Bewährungshilfe, Annika Rahe, unter % 05221 / 16 77 2 erhältlich.

Artikel vom 23.03.2005