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»Verl bleibt verlässlicher Partner«

Bürgermeister Paul Hermreck von seinem Antrittsbesuch in Annaburg zurück

Von Elke Hänel
Verl (WB). Paul Hermreck und Erich Schmidt wollen die Freundschaft zwischen der Gemeinde Verl und der Verwaltungsgemeinschaft Annaburg vertiefen und auch weiterhin mit Leben füllen. Das bekräftigten die beiden Bürgermeister während Hermrecks zweitägigem Antrittsbesuch in der Partnerstadt in Sachsen-Anhalt.

Gemeinsam mit seinem ersten Stellvertreter Josef Lakämper, Franz Berenbrinker (Beigeordneter) und Dietrich Homuth (Leiter des Bauverwaltungsamtes) hatte Hermreck die gut 450 Kilometer lange Reise nach Annaburg angetreten. »Wir sind von Erich Schmidt sehr herzlich empfangen worden«, erzählte der Bürgermeister jetzt im Gespräch mit der VERLER ZEITUNG und geriet ins Schmunzeln, als er an eine nette Begegnung in der Partnerstadt zurück dachte. Nach einem Arbeitsessen mit Schmidt war die Verler Delegation nämlich spontan nach Groß-Naundorf gefahren, einer der acht Orte, die zur Verwaltungsgemeinschaft Annaburg gehören. Dort hatte das verheerende Hochwasser im Sommer 2002 große Schäden angerichtet und von Verl aus war bekanntlich eine Hilfsaktion gestartet worden. So halfen die Verler und Kaunitzer Feuerwehrkameraden tatkräftig, die Flut einzudämmen, und durch viele Sach- und Geldspenden erfuhren die Menschen, die ihr Hab und Gut durch das Hochwasser verloren hatten, Hilfe.
»Wir wollten uns anschauen, wie es dort jetzt aussieht«, berichtete Hermreck, »und ich habe spontan an einem der damals überfluteten Häuser geklingelt.« Willi Knochmuß öffnete und erkannte sofort, wer da hinter dem fremden Mann an der Haustür stand. »Sie kenne ich!«, rief er erfreut, als er Franz Berenbrinker und Dietrich Homuth erblickte, die sich im Sommer 2002 vor Ort um die Hilfsmaßnahmen gekümmert hatten. Sofort bat Knochmuß die Besucher ins Wohnzimmer, wo es sich Ehefrau Gisela auf dem gemütlichen Sofa vor dem Fernseher bequem gemacht hatte. »Die Polstergarnitur war damals von Verler Bürgern gespendet worden«, weiß Hermreck, und das Ehepaar Knochmuß habe sich noch einmal herzlich sowohl für die komfortablen Möbel als auch für die tatkräftige Hilfe aus Verl bedankt. »Sie haben das so toll gemacht!«, lobte Willi Knochmuß bei dem unverhofften Wiedersehen vor allem das vorbildhafte Engagement von Franz Berenbrinker.
Am Abend nahmen die Besucher aus Verl dann an einer Sitzung des Annaburger Stadtrats teil, während der das Gremium den Haushalt 2005 verabschiedete. »Die Zahlen dort sind mit unseren natürlich nicht zu vergleichen«, sagte Hermreck. Doch immerhin verfüge Annaburg über eine Rücklage von rund 370 000 Euro. Zu schaffen mache der Partnerstadt insbesondere die schlechte Verkehrsanbindung und die Abwanderung der jungen Menschen, erläuterte Paul Hermreck. Gleichwohl gebe es in Annaburg auch ein großes, florierendes Unternehmen: Die Firma »Annaburger Nutzfahrzeuge« (140 Mitarbeiter), die sich die Verler am nächsten Tag anschauten.
In seiner Rede, die er während der Ratssitzung vor dem Stadtrat hielt, hob Hermreck hervor, dass seit 1990 »mit Tatendrang und persönlichen Verbundenheiten Strukturen entstanden sind, die aus unseren beiden Gemeinden nicht mehr wegzudenken sind«. »Ich für meinen Teil kann Ihnen versichern, dass ich viel Energie in die Weiterentwicklung der Städtepartnerschaft stecken werde und Unterstützung leiste, wo ich es kann, denn Verl möchte weiterhin Ihr verlässlicher Partner bleiben«, sagte er dem Annaburger Rat zu. Es sei schön, dass sich inzwischen viele persönliche Freundschaften zwischen Vereinen und Privatpersonen entwickelt hätten. Auch Annaburgs Bürgermeister Erich Schmidt (SPD) würdigte die gewachsenen Kontakte und unterstrich, dass sie für beide Seiten von großem Nutzen seien.

Artikel vom 23.03.2005