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Krankenhaus
feilt an Zukunft

Gespräch mit niedergelassen Ärzten

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Die Planungen für die Zukunft des Versmolder Krankenhauses laufen weiter auf Hochtouren: Für das Anhörungsverfahren ist inzwischen eine Stellungnahme erarbeitet worden. Zudem hat es zum geplanten Ärztehaus ein erstes Gespräch zwischen Bürgermeister Thorsten Klute, Krankenhaus-Geschäftsführer Karl Wilhelm Mummert sowie Dr. Rüdiger Mai und Dr. Helmut Schulte als Vertreter der niedergelassenen Ärzte gegeben.

Auf Basis der am 10. Februar im Düsseldorfer Gesundheitsministerium erzielten Einigung (wir berichteten) liegt jetzt ein regionales Planungskonzept für den Kreis Gütersloh vor. Alle Krankenhäuser im Kreisgebiet können sich bis zum 10. April zu dem Entwurf äußern, der in den Krankenhausplan des Landes eingearbeitet und somit verbindlich werden soll. Die Krankenhäuser Versmold und Halle, die wie auch das Städtische Klinikum Gütersloh und das ev. Krankenhaus Rheda fusionieren wollen, haben eine gemeinsame Stellungnahme ausgearbeitet. So soll für Versmold/Halle noch eine leichte Anhebung der Bettenzahl erreicht werden.
Das Planungskonzept sieht für Versmold wie vereinbart eine Frührehabilitationsabteilung mit 50 Betten vor. Wesentliche Leistungen der inneren Abteilung sollen weiter angeboten werden. Erste Gespräche mit einem Architekten, der einen Raumplan entwickeln soll, haben bereits stattgefunden. Bis zur Einrichtung der Frühreha -Êvermutlich 2009 -Êbehält das Krankenhaus neben der Inneren Abteilung noch Belegabteilungen für Chirurgie (10 Betten) und Gynäkologie (5 Betten).
»Mit dieser Übergangslösung haben wir gute Voraussetzungen, um in einem ersten Zug die Fachbereiche Chirurgie und Gynäkologie im medizinischen Versorgungszentrum besetzen zu können«, sagt Bürgermeister Thorsten Klute. Zielsetzung bleibe darüber hinaus, »eine möglichst breite medizinische Versorgung für alle Versmolder am Krankenhaus anzusiedeln«. Dazu zähle auch, möglichst viele niedergelassene Ärzte für das Vorhaben zu gewinnen.
Der Ansiedlung noch nicht durch niedergelassene Ärzte besetzter Disziplinen wie der Chirurgie stehe man positiv gegenüber, sagten Dr. Rüdiger Mai und Dr. Helmut Schulte dem VERSMOLDER ANZEIGER. Darüber hinaus sei nach ihrem Kenntnisstand zurzeit aber keine Bereitschaft niedergelassener Ärzte zu erkennen, ihre Praxen in das Ärztehaus zu verlegen. Dagegen sprächen wie berichtet umfangreiche Investitionen in bestehende Praxisräume, die sich zudem teilweise im Eigentum der Mediziner befänden. Solange in bereits abgedeckten Fachbereichen keine Mitbewerber im Ärztehaus angesiedelt werden, sei man zu einer Zusammenarbeit aber grundsätzlich bereit. »Eine Konkurrenz ist in keinster Weise geplant«, sagt Krankenhaus-Verwaltungschef Volker Schulz. Das medizinische Versorgungszentrum sei zukunftsweisend und werde sich auf Dauer als vorteilhaft für das Krankenhaus und die dort ansässigen Mediziner erweisen. »Es ist auch nicht das Ziel, alle niedergelassenen Ärzte hier zu konzentrieren, sondern nur einzelne Fachdisziplinen.«
Das Ärztehaus ist vor allem auch wegen seiner Portalfunktion -Êsprich der Zuführung von Patienten für das Krankenhaus Versmold/Halle -Êvon Bedeutung. »Für den Erfolg des Krankenhauses ist es zudem wichtig, dass die niedergelassenen Ärzte Patienten zuweisen«, sagt Thorsten Klute. Er habe den Eindruck, dass man mit den Medizinern in einem guten Dialog stehe. Einen Meinungsaustausch und zusätzliche Informationen erhoffen sich auch die Ärzte von einem weiteren Treffen in großer Runde mit der Krankenhausspitze.

Artikel vom 23.03.2005