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Frühwarnung für Unwetter

Neues System im Kreis schützt besser vor Stürmen

Kreis Paderborn (WV). Plötzliche Gewitter mit Hagel und Eisregen sind für den Kreis Paderborn jetzt keine bösen Überraschungen mehr. Ein neues Frühwarnsystem bei der Kreisfeuerwehrzentrale in Ahden soll vor Unwettern besser schützen, das Feuerwerk des Katharinenmarktes in Delbrück wurde beispielsweise wegen einer Unwetterwarnung abgesagt.

Seit 15 Monaten wird das neue System »WIND« im Kreis Paderborn getestet, das durch Zusammenarbeit von Metomedia (Jörg Kachelmann), dem Frauenhofer Institut für Software- und Systemtechnik und den öffentlichen Versicherern entwickelt wurde. Angeboten wird es von der Westfälischen Provinzial Versicherung Münster. Mehrmals kam das System auch erfolgreich zum Einsatz, weil sich wieder eine Kaltfront mit Schneefall und Glatteisregen auf den Kreis zu bewegte und deshalb der Winterdienst rechtzeitig gewarnt war.
Bei der Absage des Feuerwerks des Katharinenmarktes konnten so Schäden durch außer Kontrolle geratene Feuerwerkskörper rechtzeitig verhindert werden.
Die Provinzial hatte vor gut einem Jahr das Unwetterfrühwarnsystem »WIND« (weather information on demand) ins Leben gerufen und von den Leitstellen in Westfalen testen lassen. Mit im Boot ist seit Dezember 2003 auch die Kreisfeuerwehrzentrale, deren Leiter Ulrich Hilkenbach nach gut 15 Monaten eine positive Bilanz ziehen kann: »Bei drei heranziehenden Unwettern mit Sturm und erheblichen Regenschauern konnten die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei rechtzeitig gewarnt, die Einsätze somit besser koordiniert und der Funkverkehr entlastet werden.« Und so funktioniert WIND: Die beteiligten Institutionen bekommen wahlweise per Email, SMS oder Fax kostenfrei Unwetterwarnungen zugestellt.
Eingerichtet und verwaltet werden diese vom Leiter der Kreisleitstelle Ulrich Hilkenbach. Mit dem »WIND-Administrator« lassen sich präzise und kleinräumige Angaben über sich nähernde Unwetter machen. Größere Ereignisse wie Orkane und Regenfälle können 24 bis 36 Stunden vor dem Eintreffen vorhergesagt werden. Bei kleinräumigen Gewittern liegt die Vorwarnzeit bei 15 Minuten bis vier Stunden.
Bis heute sind für die Kreisfeuerwehrzentrale, Bauhöfe, Straßenmeistereien, Polizei sowie den Wasserverband 27 so genannter Wetterabonnements eingerichtet worden. Aufgrund der durchweg positiven Erfahren in der Testphase wurde das Angebot der Unwetterwarnungen dann im Dezember 2004 auch auf die Kommunen im Kreis Paderborn ausgeweitet und weitere 36 Abos eingerichtet.

Artikel vom 23.03.2005