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Klappfahrräder voll im Trend

Wertheraner Großhandel »Trimota« hat bei Zweirädern Nischen besetzt

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). »Das Rad neu erfunden hat auch in Taiwan niemand«, sagen Wolfgang Weichert und Jürgen Helmig. Die beiden kommen gerade von der Messe »Cycle Show« zurück. »Klappfahrräder - das ist ein Trend für 2005«, sagt das Duo, das im Wertheraner Gewerbegebiet an der Dammstraße den Fahrradgroßhandel »Trimota« betreibt.

Mit ihrem Großhandel haben sich der Engeraner Weichert und sein Steinhagener Kollege auf außergewöhnliche Fahrräder, Mountainbikes, Fahrrad- und Motorradteile spezialisiert. Seit Mitte 1999 kauft »Trimota« Drahtesel vorwiegend in Fernost ein und vertreibt sie auf dem deutschen und europäischen Markt.
»Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht«, erinnert sich Wolfgang Weichert (56) an die Zeit, als er bei seinem ehemaligen Arbeitgeber - ebenfalls einem Fahrradgroßhändler - wegen des schlechten Betriebsklimas kündigte. Gemeinsam mit Jürgen Helmig (46), der ebenfalls gekündigt hatte, wagte der gelernte Textileinzelhandelskaufmann den Schritt in die Selbständigkeit. »Mit 50 findet man schließlich keine Arbeitsstelle«, erklärt Weichert. Und um sich vom ehemaligen Arbeitgeber abzugrenzen, besetzte das Duo mit nicht ganz alltäglichen Fahrrädern eine Nische.
»Uns hat im Jahr 2000 der Boom von Cityrollern und Kickboards unheimlich weit nach vorn gebracht«, freut sich Jürgen Helmig noch heute darüber, dass sein Kollege und er den Trend so früh erkannt hatten und damals in Deutschland die ersten Lieferanten für große Kaufhausketten waren. Heute verkaufen Weichert und Helmig neben Mountainbikes, Trekking- und City-Fahrrädern für die ganze Familie auch Ein- oder BMX-Räder. Und es darf auch gerne ein bisschen mehr (Rad) sein: Die Trends aus dem Wertheraner Lager an der Dammstraße sind beispielsweise der »Road-Runner« (ein übergroßes Kettcar), das »Bike-Board« (ein Skateboard mit Lenkrad) oder der »Beachcruiser« - ein Fahrrad, das so breite Reifen hat, dass man damit sogar am Strand entlang fahren kann.
Doch neben einer ganzen Palette von Spaß-Fahrrädern geben Klappfahrräder im Sommer 2005 den Ton an. »Die Zeiten, in denen ein Klapprad als Notfallfahrrad gedient hat, sind längst vorbei«, sagt Wolfgang Weichert. Wer auf dem Campingplatz seinen Urlaub verbringt, eine Städtereise bucht oder zum Bootsausflug sein Zweirad mitnehmen will, hat heute ein Alurad mit 24 Gängen - natürlich zusammenklappbar. Und das kinderleicht und innerhalb weniger Sekunden.
Auch wenn die Ware aus Fernost kommt: Trimota legt großen Wert auf Qualität. »Das Preis-Leitungsverhältnis muss passen«, sagt Jürgen Helmig. Dazu gehöre auch, dass seine Firma als Lieferant eine Garantie von zwei Jahren biete. Doch Qualität hat ihren Preis: »Wer ein gutes Fahrrad haben will, sollte schon zwei bis drei 100-Euro-Scheine in die Hand nehmen«, rät der Experte.

Artikel vom 24.03.2005