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296 Lämmer
sind neu auf
der Welt

Heidschnucken haben Nachwuchs

Hövelhof (WV). 296 Lämmer haben in den vergangenen Tagen in der Heidschnucken-Schäferei Senne in Hövelhof das Licht der Welt erblickt. Darunter sind in diesem Jahr außergewöhnlich viele Zwillinge.
»Während im vergangenen Jahr elf Muttertiere zwei Nachkommen auf die Welt brachten, sind es diesmal 49«, sagte Schäfermeisterin Renate Regier am Dienstag. Die robusten Naturschafe gebären normalerweise nur ein Lamm pro Wurf. Die Herde besteht nun aus 1116 Schafen.
Die Rasenmäher grasen normalerweise das ganze Jahr über auf dem 11600 Hektar großen Truppenübungsplatz Senne. Die ersten drei Wochen verbringen die Lämmer jedoch im Stall mit ihrem Muttertier. Die Kleintiere werden schwarz und gelockt geboren. Ihre Wolle verfärbt sich nach und nach im ersten Lebensjahr.
Durch den Verzehr von Sträuchern, Gräsern und kleinen Bäumen sorgen die Vierbeiner für den Erhalt der einzigartigen Heideflächen. Sonst würde die Landschaft innerhalb weniger Jahre komplett zuwuchern. Ganz nebenbei schaffen sie dadurch Lebensräume für Eidechsen und seltene Heuschrecken. Auch im vorbeugenden Brandschutz sind sie aktiv: Durch den niedrigen Bewuchs kann ein Waldbrand sich nicht so schnell ausbreiten. Die silber- bis dunkelgrauen Tiere haben sich den besonderen Verhältnissen der Heidelandschaft sehr gut angepasst. Sie können sogar - im Gegensatz zu den Hausschafen -Êdas ganze Jahr über in der freien Natur verbringen. Kälte und Regen trotzen sie mit ihrem dichten Fell. Ursprünglich waren sie nur in der sandigen und nährstoffarmen Lüneburger Heide verbreitet.
Heute werden die Schafe bundesweit wegen ihres Aussehens und der relativ problemlosen Haltung gezüchtet.

Artikel vom 23.03.2005