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Fachhochschule Höxter fordert mehr Mitarbeiter

Bildungspolitischer Sprecher der FDP zu Gast

Von Katrin Schubert
Höxter (WB). Zu einer Informationsveranstaltung trafen sich jetzt Professoren der Fachhochschule Lippe und Höxter mit dem bildungspolitischen Sprecher der FDP Landtagsfraktion in NRW, Ralf Witzel. Unter anderem ging es um Defizite im Bildungssystem.

An dem Treffen nahmen auch FDP Kreisvorsitzender Hans Jürgen Zurbrüggen sowie Joachim Tölle, zweiter Vorsitzender des Nachhaltigkeitsinstituts in Beverungen teil. Auf Seiten der Fachhochschule waren Prorektorin Professorin Dr. Marianne Grupe, Professor Dr. Burkhard Wrenger aus dem Fachbereich »Angewandte Informatik« und Professor Dr. Manfred Siez vertreten.
Gemeinsam diskutierten sie über das Thema. Auch der Hochschulstandort Höxter wurde dabei berücksichtigt. »Bildung ist das zentrale Thema, das bei uns immer wieder diskutiert wird«, sagte der Landtagsabgeordnete Ralf Witzel. Bildung sei die Kernvoraussetzung für die Entwicklung. Für eine vernünftige Strukturentwicklung brauche man »vielfältige Standorte mit moderneren Anbindungen«, gab Witzel zu bedenken. »Mich erfüllt mit großer Sorge die Entwicklung, dass Deutschland im internationalen Wettbewerb mittlerweile weit zurückgefallen ist«, erklärte er. Das sei bislang stets anders gewesen.
Man müsse aufhören, vorhandene Strukturen mit großem finanziellen Aufwand zu konservieren, die im internationalen Wettbewerb nicht konkurrenzfähig seien. In Deutschland gebe es einen Rückstau in der Modernisierung. Wissenschaftler, die Potentialträger sein könnten, wanderten ins Ausland ab. Marianne Grupe kritisierte als Abteilungssprecherin der FH, dass es am Hochschulstandort Höxter zu wenige Mitarbeiter gebe. Die Hochschule sei zwar technisch gut ausgerüstet, aber das reiche nicht aus.
Personal sei das teuerste, erklärte sie, billig sei es hingegen, wenn 100 000 Euro in die Ausstattung gesteckt würden. Mindestens genauso wichtig sei es, Stellen zu bekommen. Dabei wies sie auf die Erfolge in einem Projekt für Nachhaltigkeit an der FH Lippe hin. Dr. Andreas Sonnenberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitskreis Analytische Chemie, berichtete über den aktuellen Stand in der Ethenforschung. Ethen ist der Grundstoff für die Herstellung von Kunststoff und entsteht bei der Holzkohleherstellung. Ziel der Forschungsarbeit mit diesem Gas ist es, es für die Polyethylenherstellung nutzbar zu machen. Somit hätte man eine Quelle für »Nachwachsende Kunststoffe« gefunden und könne die verknappenden Erdölressourcen schonen.

Artikel vom 23.03.2005