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Nur das Ergebnis stimmt

2:0 gegen Union - SCP stoppt Mini-Krise und bleibt Tabellenführer

Von Peter Klute
Paderborn (WV). Die gute Nachricht vorweg: Fußball-Regionalligist SC Paderborn 07 hat seine Mini-Krise überwunden. Nach zwei Niederlagen in Folge besiegte der SCP am Ostermontag vor knapp 3000 Zuschauern im Hermann Löns-Stadion Schlusslicht 1. FC Union Berlin mit 2:0 (0:0) und eroberte die Tabellenführung von Eintracht Braunschweig, das nach dem 2:0 am Samstag gegen Uerdingen 48 Stunden an der Spitze stand, zurück.

Ein Schritt nach vorne waren aber nur die drei Punkte. »Zurück in der Spur«, wie es Stadionsprecher Johannes Füller vor der Pressekonferenz formulierte, ist die Mannschaft von Pavel Dotchev lediglich bei der Betrachtung des Ergebnisses. Kämpferisch war die Leistung deutlich besser als gegen die HSV-Amateure und der vom Gastspiel beim FC St. Pauli ebenbürtig, spielerisch aber genauso schwach wie in den beiden vorangegangenen Partien. »Wir konnten nach den jüngsten Resultaten nicht erwarten, dass wir heute unseren besten Fußball spielen, aber mit der Einstellung und dem Engagement war ich sehr zufrieden«, bilanzierte der Coach.
»Hauptsache gewonnen«, lautete auch der Tenor unter den Spielern. Die Verunsicherung nach zwei Niederlagen war vor und während des Spiels deutlich zu spüren, doch spätestens nach der Welle vor dem Fanblock wie weggeblasen. »Wir haben uns befreit und können dem spielfreien Wochenende jetzt beruhigt entgegen sehen«, sagte Markus Bollmann, für Torwart Stephan Loboué war es sogar »der Beginn einer neuen neuen Serie«. Bei Betrachtung der 90 Minuten eine mutige Prognose, denn jeder andere Gegner als der Tabellenletzte hätte den SCP gestern wohl nicht nur ge-, sondern überfordert.
Die Abwehr machte einen äußerst unsortierten Eindruck und nach vorne fehlte - wie schon zuletzt - die Durchschlagskraft, wenngleich Dotchev nachher feststellte: »Auch wenn es nicht jeder mitbekommen hat, wir haben mit zwei Stürmern gespielt.« Die zweite Spitze neben Kapitän Alexander Löbe soll Benjamin Schüßler gewesen sein, doch von einer offensiveren Ausrichtung war nichts zu sehen, zumal Daniel Cartus (für ihn stand Stephan Maaß zum dritten Mal in der laufenden Saison in der Startelf) aufgrund seiner Suspendierung (siehe Extra-Bericht) nicht mit von der Partie war.
Dass der Sieg dennoch verdient war, lag zum einen daran, dass der SCP auch ohne zu glänzen überlegen war und die besseren Chancen hatte, und zum anderen an im Laufe der Spielzeit immer harmloser werdenden Hauptstädtern. Bester Paderborner, auch das spricht für sich, war der Torwart. Stephan Loboué hielt seinen Kasten nicht nur sauber, er bereitete Sekunden vor der Halbzeit auch die Entscheidung vor. Nach seinem langen Ball und einem Stellungsfehler von Union-Kapitän Tom Persich traf dessen Paderborner Pendant Alexander Löbe zum 2:0. Nach Aluminium-Treffern von Guido Spork (5.) und Michael Lorenz (12.) hatte Spork in der 25. Minute auf Zuspiel von Lorenz die 1:0-Führung markiert.
Das 2:0 unmittelbar vor der Pause war für Berlins Trainer Frank Lieberam »der zweite Knackpunkt«, der erste ging in der 32. Minute vorweg. Marcel Rath überwand Loboué zum vermeintlichen Ausgleich, doch das Gespann um Schiedsrichter Lutz Rosenkranz entschied auf Abseits und erkannte den Treffer nicht an. »Ryan Coiner stand weit weg vom Tor. Ich konnte da keine aktive Behinderung des Torwarts erkennen«, ärgerte sich Lieberam. Dieses Tor konnte man sicher geben, auch hätte sich der SCP nicht beschweren dürfen, wenn der Unparteiische vier Minuten später nach einem Foul von Bollmann an Rath Rot statt Gelb gezogen hätte.
So aber geriet der Dreier nicht mehr in Gefahr. Einen höheren Sieg verpassten die Gastgeber, weil sie hochkarätige Konterchancen teilweise kläglich vergaben.

Artikel vom 29.03.2005