23.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Stefan Leding
Tischlermeister

Der Wohn-Doktor muss es wissen. »Die beste Medizin hilft nicht, wenn man sich die Krankheiten selbst ins Haus holt«, philosophiert Stefan Leding. In Osnabrück-Fledder, Neulandstraße 12, betreiben er und sein Kompagnon Lothar Paetzke die Werkstatt »LP Gesundes Wohnen«. Gemäß der Feng-Shui-Lehre entwerfen und fertigen die beiden dort Massivholzmöbelstücke, die im Einklang mit der Natur stehen. »Wir versiegeln sie durch Öle und Wachse, die frei von giftigen Ausdünstungen sind«, gibt er ein Beispiel.
Das Arbeiten mit Holz war schon immer seine große Leidenschaft. Kein Wunder, dass er nach der Schule eine Tischlerlehre absolvierte. Vor zehn Jahren legte er seine Meisterprüfung ab und ließ sich zusätzlich zum Holztechniker für die Möbelindustrie ausbilden. Das alles geschah noch in seiner Heimatstadt Detmold, der er erst vor acht Jahren den Rücken kehrte.
Die Liebe zu Ehefrau Andrea war es schließlich, die ihn nach Obernbeck führte. Von dort aus fand er eine Anstellung in einem Möbelzulieferbetrieb in Spenge: zunächst als Assistent der Betriebsleitung, anschließend als Geschäftsführer eines Tochterbetriebes. »Ich hatte schon immer den Wunsch, mich einmal selbstständig zu machen, um meine eigenen Ideen verwirklichen zu können«, erinnert sich der 37-Jährige. Mit der Werkstatt hat er sich im vergangenen Oktober seinen Traum erfüllt.
Der Aspekt des »Gesunden Wohnens« steht dabei im Mittelpunkt. Und damit haben die Geschäftsinhaber anscheinend den Nerv der Zeit getroffen. »Das Geschäft ist gut angelaufen, die Auftragslage zufriedenstellend«, berichtet der Neu-Unternehmer, der bei seinem Erfolg auch die karitative Seite nicht vernachlässigt. »Von jedem Auftrag über 500 Euro gehen fünf Euro an die Deutsche Kinderkrebshilfe«, erzählt Leding. Ein Arbeitstag mit mehr als zehn Stunden ist momentan für ihn die Regel. Seine Hobbies, das Wandern und Radfahren, kommen daher etwas zu kurz. Die Töchter Anna-Lea (8) und Jule Marie (5) müssen dadurch zwar auch gelegentlich auf ihren Papa verzichten, doch ein Ausflug in die Werkstatt entschädigt für alles. »Dort werkeln sie auch schon fleißig und eifern mir nach«, berichtet der Familienvater stolz. Silke Schade

Artikel vom 23.03.2005