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Risiken möglichst
gering halten

Mobilfunk: Vorsicht walten lassen


Mit der Frage, wie gefährlich eine Mobilfunk-Sendeanlage im Fürstenberger Dorfkern ist, beschäftigt sich WV-Leser Dr. med. Wolfgang Franz.
Zum Thema Mobilfunksendeanlagen ist weder Panikmache noch Sorglosigkeit angebracht.
Die Erfahrungen und Untersuchungen der letzten Jahre zeigen jedoch laut dem Experten Dr. Gerd Oberfeld (Umweltmediziner der Landesregierung Salzburg und Referent der österreichischen Ärztekammer) einen klaren, zweifelsfreien Zusammenhang verschiedener gesundheitlicher Störungen wie zum Beispiel Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und den Einwirkungen von Mobilfunksendeanlagen nach dem GSM-System.
Zudem gibt es Hinweise für ein erhöhtes Krebsrisiko bei Mobilfunktelefonnutzern und Anwohnern von Sendeanlagen. Die Auswirkungen von Mobilfunksendeanlagen zählen zu den stärksten Umweltnoxen unserer Zeit.
Der Präsident der Ärztekammer Niedersachsen, Professor Dr. med. Eckel, warnt ebenfalls vor Gesundheitsrisiken und rät dringend von der Installation der Basisstationen und anderem in der Nachbarschaft von Kindergärten und Schulen ab.
Man muss die berechtigten Ängste und Sorgen der Bürger von Fürstenberg ernst nehmen und eine größtmögliche Risikominimierung betreiben. Das gilt selbstverständlich auch im Umgang mit Mobiltelefonen und den daraus resultierenden freiwillig eingegangenen Risiken.
Zu bedenken ist, dass es sich bei Strahlungen von Mobilfunksendeanlagen für die Anwohner um unfreiwillig eingegangene Risiken bei Dauerbelastungen (24 Stunden) handelt. Die vorhandenen medizinischen und biologischen Befunde zeigen, dass es im Sinne einer vorbeugenden Vorsicht unumgänglich ist, sich am Minimierungsprinzip zu orientieren.
Bezugnehmend auf Antennen auf Krankenhaus-, Schul- und Kindergartendächern ist zu sagen, dass von den Betreibern langfristige Verträge abgeschlossen werden (etwa 20 Jahre) und sich die Risiken dieser relativ jungen Technologie erst mit einiger Zeitverzögerung zeigen, siehe unter anderem Contergan und Asbest. Die Eigentümer der Gebäude werden nicht vorzeitig aus den Verträgen entlassen. Heute würden bestimmt viele solcher Verträge von verantwortungsbewussten Immobilienbesitzern unter Verzicht auf finanzielle Vorteile erst gar nicht abgeschlossen.
Dr. med. WOLFGANG FRANZPoststraße 18Fürstenberg

Artikel vom 23.03.2005