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Museum am Münster:
neuer Anlauf bis Juni

Stadtrat einigt sich auf Mehrparteien-Antrag


Von Bernd Bexte
Herford (HK). In das zweite große Museumsprojekt kommt wieder Bewegung. Der Stadtrat einigte sich am Freitag auf zwei Anträge von CDU sowie SPD, Grüne und FDP, dass die vor zwei Jahren beschlossene Unterstützung der Stadt bei der Errichtung des Museums am Münster (MaM) endlich geleistet wird. Für den Bau des in Federführung des Vereins für Herforder Geschichte betriebenen Museums sollen das bisherige Konzept (Büro Iglhaut & Roth) einer erneuten Prüfung unterzogen, ein »umfassendes Finanzierungskonzept« vorgelegt und mit dem Trägerverein Gespräche mit dem Ziel einer gemeinsamen Umsetzung des Vorhabens geführt werden.
Deshalb solle zunächst das Konzept erarbeitet werden, erst dann stehe die Grundstücksfrage zur Debatte, nahm Jutta Decarli vom Bürgermeisterbüro zu einem Aspekt des CDU-Antrages Stellung. Eine konkrete Beschlussvorlage wird dem Rat dann in der Juni-Sitzung vorgelegt. Zuvor hatte Bürgermeister Bruno Wollbrink zur Kritik der CDU Stellung genommen, das Projekt MaM werde bewusst auf die lange Bank geschoben. »Bei einem intensiven Aktenstudium habe ich festgestellt, dass der letzte Verwaltungsvermerk zum Museum am Münster von April 2003 stammt. Seitdem - also viele Monate in der Amtszeit meines Vorgängers - ist dort nichts mehr passiert.«
Kurt Huber (CDU) mahnte an, dass die Finanzierung allein Sache des Bauherren, also des Trägervereins sei. Damit erwirkte er am Ende eine Änderung des Drei-Parteien-Antrags: Dieser sah zunächst vor, ein »Finanzierungskonzept unter Einbeziehung etwaiger testamentarischer Verfügungen sowie der aus der Ernstmeier-Stiftung zu erwartenden Mittel vorzulegen«.
Angela Schmalhorst (Grüne) gab zu bedenken, ob wie vorgesehen zwei Standorte (MaM und das alte Pöppelmann-Haus) weiterhin sinnvoll seien. »Es sollte auch eingehend geprüft werden, ob ausreichend Exponate zur Verfügung stehen, die einen Museums-Neubau rechtfertigen.« Überhaupt stehe die Finanzierung im Mittelpunkt, ein weiteres kostenträchtiges Museum sei nicht tragbar.

Artikel vom 19.03.2005