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Notfall-Übung: Grundschule evakuiert

Feuerwehr und Hilfsorganisationen proben Katastrophenfall - Betreuung im Mittelpunkt

Werther (el). Hilfe, die Schule brennt! Wie eine Evakuierung der Grundschule an der Mühlenstraße aussehen müsste, das übten Feuerwehr und Hilfsorganisationen in einer kreisweiten Aktion am Samstag zusammen mit 30 Kindern und zwei Lehrern. Schwerpunkt der Übung war allerdings nicht das Löschen selbst, sondern die begleitende Betreuung und vor allem die Datenerfassung.

Rauch strömte aus dem Treppenhaus, wo waren die Kinder? Zwei Minuten nachdem der Alarm ausgelöst war, machte sich der Löschzug Werther auf die Suche, begann die Löscharbeiten und sondierte die Lage. Die Löschzüge aus Häger und Langenheide trafen zur Unterstütung ein. Schnell wurden auch die Hilfsorganisationen verständigt: die Züge von Malteser Hilfsdienst, Technischem Hilfswerk (THW), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Johaniter Unfallhilfe und Notfallbegleitung (NFB). Die Feuerwehr begleitete währenddessen die Schüler an einen sicheren Sammelplatz.
Nach sieben Minuten war der Brand unter Kontrolle und das eigentliche Ziel dieser Übung aller Retter aus dem Nord-Modul des Kreises trat in den Mittelpunkt: Die Kinder mussten per Karte registriert werden, damit sie sicher bei den Johannitern untergebracht werden konnten, ohne dass jemand am Einsatzort vergessen wurde. Gleichzeitig begann eine erste psychologische Betreuung, denn Verletzungen waren diesmal nicht Teil der Übung.
Vorbereitet hatten sich die Helfer zuvor bei einem theoretischen Teil von den Betreuungsdienstführern Christian Schumacher und Jürgen Strathaus vom DRK. Schließlich handelte es sich um eine MANV-Übung der Stufe drei, also einem Einsatz mit mehr als 15 Betroffenen, der nach den Regeln des »Massenanfalls von Verletzten« ablief. Taktisches Vorgehen war besonders wichtig. So lag der Schwerpunkt vor allem in den Absprachen der Leiter von Johannes Nutsch für die Rettungsdienste, dem Wertheraner Wehrführer Jochen Heidemann für die drei Löschzüge und Hubert Holthöfer für die Betreuungsdienste. Sie mussten für den reibungslosen Einsatz der insgesamt 70 Hilfskräfte sorgen und dabei - ganz wie im echten Notfall - auch schon mal improvisieren.
So hatte die Feuerwehr mit der ein oder anderen panikartigen Flucht zu kämpfen. Die Unfallhelfer sahen sich mit zugeparkten Rettungswegen konfrontiert. Denn schließlich hatte auch diese Übung, ganz wie eine richtige Katastrophe, einige Zaungäste. Dennoch zeigten sich die Retter zufrieden. Bei der »Notfallversorgung« mit Kuchen und Tee in den Räumen der Wertheraner Johanniter gab es eine abschließende Lagebesprechung. Weitere Übungen in den Süd- und Ost-Modulen des Kreises werden folgen.

Artikel vom 21.03.2005