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SVH wie auf der Achterbahn

Landesliga: Höxter unterliegt der SpVg. Steinhagen mit 1:3-(1:1)-Toren

Von Jürgen Drüke
Höxter (WB). Der SV Höxter rutschte noch weiter ab. Nach der bitteren 1:3-Niederlage gegen die SpVg. Steinhagen finden sich die Kreisstädter nun auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. 20 starke Minuten lieferte der SVH gestern ab. Zu wenig, um den so dringend benötigten »Dreier« für die Habenseite zu verbuchen. Dabei standen die Gastgeber gestern ab der 34. Minute sogar mit einem Akteur mehr auf dem Platz.

Erste Minute, erster Angriff, erstes Tor: Ganze 30 Sekunden waren in der Weserkampfbahn absolviert, als Sonad Taner die Steinhagner mit einem Schuss aus zwölf Metern Torentfernung mit 1:0 in Führung brachte. Ein Stellungsfehler in der SVH-Abwehr war voraus gegangen. Es sollte nicht der einzige Aussetzer sein, den sich die Rot-Weißen leisteten. Zwei weitere »kapitale Böcke« sollten in der 49. Minute auch das 1:2 und in der 75. Minute das 1:3 bedeuten. »Wir haben heute sicherlich unnötig, aber letztlich verdient verloren«, zog der zum Saisonende ausscheidende Siggi Kaiser - diese Personalie wurde gestern verkündet - sein enttäuschtes Fazit. Kaisers Nachfolger ist übrigens mit Thomas Viehöfer, der bisher die zweite Mannschaft trainierte (Siehe Bericht auf der Lokalsportseite zwei), bereits gefunden
Aber an die kommende Saison wollten sie in Höxtern gestern nach dem Schlusspfiff ganz bestimmt noch nicht denken. Denn nach der zehnten Niederlage in der Spielzeit 2004/2005 wird die Wahrscheinlichkeit immer größer, dass der SVH ab August 2005 nur noch Bezirksligist ist.
Unterm Strich war es nämlich erneut keine landesligataugliche Leistung, die von den Kaiser-Schützlingen dargeboten wurde. Von der 25. bis 45 Minute ließen die Kreisstädter ihre Möglichkeiten aufblitzen. Es war eine starke Phase, in welcher auch der 1:1-Ausgleichstreffer gelang.
Die Chronologie des Spiels kann aus Sicht des neuen Tabellenvorletzten mit eine Achterbahnfahrt verglichen werden: hinunter, hinauf und dann ganz tief nach unten. Nach oben ging es für Uli Kockmann und Co. nach dem zweiten und dritten Tor für die kompakten Steinhagener nämlich nicht mehr.
Der erste Tiefpunkt war bereits in der ersten Minute erreicht. Von dem 0:1 erholten sich die SVH-Akteure langsam. Nach 15 Minuten war es Marco Budalic, der die erste Chance für das »Kellerkind« vergab. 120 Sekunden später rettetet SVH-Schlussmann Gabriel Thiel gegen SpVg.-Angreifer Tolga Evcimen gekonnt im Herauslaufen. Der starke Höxteraner Neuzugang Cengiz Kücücker vergab in der 23. und 29. Minute gute Ausgleichsmöglichkeiten. In der 32. Minute leistete sich Steinhagens Schlussmann Harald Hunke dann gegen den heranstürmenden Pierre Gröne ein Handspiel außerhalb des Strafraums. Folgerichtig erhielt die Nummer eins die rote Karte. Sein Vertreter Peter Nahmann hatte sich gerade zwischen den Pfosten eingerichtet, da durfte er bereits hinter sich greifen. Marco Budalic hatte den Freistoß im Anschluss an das Handspiel von Hanke nämlich gekonnt in die Maschen gesetzt. Bis zum Halbzeitpfiff war das Kaiser-Team tonangebend, doch das so wichtige zweite Tor war ihnen nicht mehr vergönnt. Aber es ging aufwärts.
Doch lange noch nicht auf dem Gipfel dieser Partie angekommen, befanden sich die SVH-Protagonisten nach 49. Minuten bereits wieder auf dem Boden des Tals. Nach kapitalem Fehler von »Pek« Kieszniewski stand es plötzlich und unerwartet 1:2. Es war wohl die Schlüsselszene dieser Begnung. Für Höxter ging nach oben nichts mehr. Ganz im Gegenteil, denn Pierre Gröne leistete sich in der 75. Minute ein überflüssiges Handspiel. Der Elfmeter wurde zum 1:3 verwandelt. »Nun sind wir noch mehr verunsichert«, so SVH-Übungsleiter Siggi Kaiser später.

Artikel vom 21.03.2005