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Nach dem 15:7 begann das große Zittern

GWD verlässt Abstiegsplätze nach 27:25 gegen Pfullingen

Von Volker Krusche
Minden (WB). GWD Minden-Hannover hat erstmals die Abstiegsplätze verlassen. Durch den eminent wichtigen 27:25 (14:7)-Zittersieg im Kellerduell gegen den jetzt wohl kaum mehr zu rettenden VfL Pfullingen rückten die »Grün-Weißen« auf den 15. Platz vor.

Nur gut, dass im Anschluss an das kommende Gastspiel beim SC Magdeburg am 1. April endlich die erhoffte Entwarnung im personellen Bereich erfolgt. »Kouzelev kehrt dann wieder zurück. Der fehlt uns an allen Ecken und Enden«, so Velimir Kljaic. Außerdem dürfte dann auch wieder Andreas Simon wieder an Bord sein. Und das scheint angesichts der zwei Gesichter, die seine Mannschaft am Samstag vor 2.460 stimmgewaltigen Zuschauern in der Kampa-Halle zeigte, auch zwingend erforderlich. In der ersten Hälfte »hui«, in der zweiten »pfui«.
Klasse, was GWD in den ersten 30 Minuten bot, als man den Gegner dank einer sattelfesten Abwehr, hinter der ein aufmerksamer »Freddy« Ohlander stand, und einem spielerisch überzeugenden Angriff förmlich an die Wand spielte. Die Pfullinger wirkten vorn viel zu hausbacken, als dass sie die Hausherren hätten in Gefahr bringen können. VfL-Torjäger Björn Navarin kam gegen die Mindener 3.2:1-Abwehr überhaupt nicht zu Recht und wurde nach einer für ihn schwachen Wurfausbeute von Trainer Eckhard Nothdurft nach der Pause so gut wie gar nicht mehr gebracht. Der VfL-Coach musste tatenlos zusehen, wie seine Mannen in diesem so wichtigen Spiel zunächst mit fliegenden Fahnen untergingen. »Das war desaströs, wir haben völlig verkrampft.« Anders die Kljaic-Schützlinge, bei denen neben Torhüter Ohlander vorn vor allen Dingen der Jan-Fiete Buschmann und Sven Pohlmann überzeugten. Über 3;0, 4:1, 6:3, 9:5 und 11:6 ging man mit einem unerwartet großen 14:7-Polster in die Pause.
Aus der kommend, stockte man beim 15:7 gleich auf acht Tore auf. Doch dann wirkten die Gastgeber wie unaufmerksame Schuljungen, denen - obwohl die Saison über stets gegen eine solche Deckung spielend - nichts gegen die nun auf 6:0 umgestellte Pfullinger Abwehr einfiel. Alles ballte sich in der Mitte. Von Spielfluss und in die Breite gezogenem Spiel war nichts mehr zu sehen. Stattdessen wurde unkonzentriert, überhastet und unplatziert geworfen, allen voran Arne Niemeyer und Ognjen Backovic. Zudem leistete sich der enttäuschende Ivan Vukas einen technischen Stockfehler nach dem anderen. Und hinten? Da war von einem funktionierenden Verband nichts mehr zu sehen. So verkürzte der Gast auf 15:11 (36.) und witterte Morgenluft. Nur gut, dass Stevic beim 21:19 ein Ballverlust unterlief. Sonst wäre es wohl noch kritischer geworden. So aber zitterte sich GWD dank wichtiger Buschmann-Tore soeben noch über die Ziellinie und darf jetzt wieder hoffen.

Artikel vom 21.03.2005