21.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Jetzt ist es fünf vor zwölf«

650 Handwerker folgten dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik


Bünde/Altkreis Lübbecke (hr). Die Zeichen stehen auf Sturm - jedenfalls aus Sicht der IG Metall. Die Industriegewerkschaft hatte am Freitag NRW-weit Metaller aus dem KFZ-Handwerk, Schlosserhandwerk und dem Bereich Sanitär-Heizung-Klima dazu aufgerufen, um fünf vor zwölf ihren Arbeitsplatz zu verlassen. In der Region Ostwestfalen-Lippe beteiligten sich etwa 650 Handwerker an diesem Warnstreik und fanden sich im Stadtgarten Bünde zusammen. Grund: »Die Katastrophenstrategie der Arbeitgeber gefährdet die ordnungspolitischen Instrumente der Tarifverträge«, kritisierte IG-Gewerkschaftssekretär Horst Salzwedel. Noch deutlicher wurde Werner Birkhahn von der NRW-Bezirksleitung der IG Metall. »In bisher 21 Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern des metallverarbeitenden Handwerks haben wir keine Kompromissbereitschaft entdeckt. Im Gegenteil: die Arbeitgeber wollen längere Arbeitszeiten bei gleichbleibendem Lohn durchsetzen, die Urlaubstage kürzen sowie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld reduzieren beziehungsweise ganz streichen«, so Birkhahn. Die IG Metall setze dem maßvolle Forderungen entgegen - nach den Nullrunden der Vergangenheit erwarte man nun einen Inflationsausgleich. »Wenn die Arbeitgeber sich nicht bewegen, müssen wir uns bewegen.« Allen müsse klar sein: »Was wir heute abgeben, ist weg. Für alle Zeiten.« Insgesamt 8200 Metaller aus 285 Handwerksbetrieben wären am Aktionstag in NRW dem Aufruf der IG Metall gefolgt - »ein deutlicher Erfolg«, betonte Birkhahn.

Artikel vom 21.03.2005