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Wettstart an
Ampel endet
tragisch

Unfallursache offenbar geklärt

Gütersloh (WB/peb). Den tödlichen Verkehrsunfall, bei dem am 6. März ein 20-jähriger Brite und seine 19-jährige Beifahrerin aus Gütersloh ums Leben kamen, ist offenbar auf tragische Weise vom Fahrer selbst verursacht worden. Nach den Erkenntnissen der Polizei hatte der 20-Jährige an einer Ampel ein Wettstarten mit einem Porsche-Fahrer provoziert.

Eine Streifenwagenbesatzung hatte am 6. März in den frühen Morgenstunden in der Dunkelheit die Trümmer des Vauxhall im Straßengraben entdeckt (das WB berichtete am 7. März), die beiden jungen Leute im Inneren des Wagens konnten nur noch tot aus dem Fahrzeugwrack geborgen werden. Von dem Unfall hatten weder die Bewohner eines benachbarten Hauses noch andere Verkehrsteilnehmer etwas bemerkt.
Am Freitag gab die Polizei nun neue Erkenntnisse nach ihren Ermittlungen und nach der Vernehmung von Zeugen bekannt. Demnach hatte der 20-jährige Brite kurz vor dem Unfall den Fahrer eines Porsche-Geländewagens zu einem Wettstarten aufgefordert. Zeugenaussagen zufolge soll der Vauxhall-Fahrer mit seinem Fahrzeug an einer roten Ampelkreuzung im Anfangsbereich des Nordrings den Porsche-Fahrer zu einem Beschleunigungs-Wettstart animiert haben. Der Fahrer des Porsches ließ sich offenbar darauf ein: An allen Kreuzungen des Nord- beziehungsweise des Westrings bis zur Einmündung Hans-Böckler-Straße lieferten sich die beiden Autofahrer jeweils mit Beginn der Grünphase einen Wettstart.
An der Hans-Böckler-Straße soll der Porsche-Fahrer schließlich denn Wettstreit aufgegeben haben und an der Ampel stehen geblieben sein. Der Vauxhall-Fahrer indes, so die Polizei, »fuhr mit augenscheinlich erheblich überhöhter Geschwindigkeit bei Rot über die Ampelkreuzung.« Kurz danach muss dann der folgenschwere Unfall »ohne Einwirkung eines anderen Verkehrsteilnehmers« passiert sein, so die Polizei.
Der Porsche-Fahrer soll von dem Unfall nichts bemerkt haben, weil der Vauxhall zwischenzeitlich außer Sichtweite geraten sei und war, so ein Sprecher der Kreispolizei, an der Unfallstelle vorbeigefahren, ohne das Fahrzeug im Straßengraben zu sehen. Wie die Polizei auf WB-Anfrage erklärte, habe sich der Porsche-Fahrer später gemeldet, als er von dem Unfall erfahren habe.
»Dieser Unfall ist ein weiteres trauriges Beispiel für unkontrolliertes und selbstüberschätzendes Fahrverhalten. Und auch hier gehört der Verursacher mit 20 Jahren zur Zielgruppe der Ýjungen FahrerÜ, die im Verhältnis relativ häufig an Unfällen dieser Art und dieses Ausmaßes beteiligt ist«, bedauert die Kreispolizei.

Artikel vom 19.03.2005