08.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kein ganz normales
Fitness-Studio

AZG jüngster Spross des Gesundheitsstandortes

Von Heinz-Peter Manuel
Bad Wünnenberg (WV). Der Gesundheitsstandort Bad Wünnenberg hat Zuwachs bekommen. Jüngster Spross dieser »Familie« ist das »Aatal-Zentrum für Gesundheit« (AZG) mit dem angeschlossenen »NordicInstitut für Nordic Sport und Prävention« (NI) in der Mittelstraße. Mit Freude betrachtet werden dessen Aktivitäten auch von der Bad Wünnenberg Touristik und deren Geschäftsführer Rainer Dörr.

Rund 180 Quadratmeter groß sind die Geschäftsräume des AZG über der Sparkasse, etwa 100 Quadratmeter stehen den Kunden als Sportfläche an zahlreichen Geräten zur Verfügung. Auf den ersten Blick wirkt der große Raum ohne Sicht behindernde Zwischenwände wie ganz normales Sportsudio. Doch gibt es, wie Inhaber Horst-Walter Hundte (44) erläutert, einige gravierende Unterschiede.
Denn in Bad Wünnenberg geht es nicht in erster Linie um Kraftbolzerei. So fehlen an den Instrumenten auch die markanten Gewichtsscheiben. »Hier geht es um medizinische Trainingstherapie«, so der Sporttherapeut.
Und weil die Voraussetzungen der einzelnen Menschen ganz unterschiedlich sind, trainiert jeder Einzelne nach einem individuellen Trainingsplan. Um den jeweiligen körperlichen Zustand und die Belastbarkeit herauszufinden, müssen sich Neulinge zunächst recht aufwändigen Tests unterziehen.
Dazu zählen als wichtige Voraussetzungen der Zustand der Wirbelsäule, der Arme und Beine. »Wir verschaffen uns zunächst ein komplettes Bild des Kunden, vergleichen seine Werte über eine Software mit Durchschnittswerten Gleichaltriger und erarbeiten dann ein individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Programm, das bei der Ausführung auch genau beobachtet und bei Bedarf korrigiert wird«, so Hundte, der viele Jahre Erfahrung in medizinischer Trainingstherapie hat. Nicht selten wird dabei zunächst auch der behandelnde Arzt zu Rate gezogen.
Neben den eigenen fachlichen Qualitäten legt Hundte großen Wert auf seine Geräteausstattung. Das AZG ist ein lizensiertes Dr.-Wolff-Rückenzentrum. »Hier ist biomechanisches Denken auf den menschlichen Körper zugeschnitten«, hebt Hundte hervor. Die Geräte lassen unterschiedliche Übungen zu, die Trainierenden müssen sich auf den genauen Ablauf konzentrieren und erlernen somit viele alltagstaugliche Bewegungen. Die Sensibilität für Bewegungsabläufe werde geschult.
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Bad Wünnenberger Umfeld seien sehr positiv, man kooperiere mit Ärzten, Krankengymnasten und auch mit der Aatalklinik.
Über zahlreiche fachliche Qualifikationen verfügt auch Sandra Hoffmann, Leiterin des NordicInstitutes. Seit drei Jahren ist sie im Bereich Nordic-Walking tätig, hat bislang Kurse in Paderborn durchgeführt. Die landschaftlichen Voraussetzungen im Kneipp-Heilbad seien viel besser als in der Kreisstadt, erinnert sich die Trainerin mit Grausen an die oft drangvolle Enge an den Fischteichen.
Sie selbst habe am Anfang einen Ausbildungskursus erwischt, der nicht besonders gut war. Deshalb hat sie sich Harald Fichtner, dem deutschen Nordic-Papst, angeschlossen. Sie hat seine Seminare besucht, ist inzwischen für die Ausbildung der Trainer in ganz NRW im Verband der Nordic Walking-Schulen des Verbandes »VDNOWAS« zuständig. Dieser Verband sei unabhängig von Zubehör-Herstellern und arbeite auf gesundheitsorientierter Basis. Angeboten werden verschiedene Konzepte, für Trainer, aber auch für Endverbraucher.
Bei ihren Trainerlehrgängen legt Diplom-Sportwissenschaftlerin Sandra Hoffmann auch großen Wert auf geeignete Umgebung und Atmosphäre. Und hier kommt die Gastronomie ins Spiel. Man arbeite daran, so Rainer Dörr, Pakete mit verschiedenen Anbietern zu schnüren, zum Wohle aller Beteiligten.
Vorgesehen ist übrigens, dass den Teilnehmern beim Lauf um die Aabachtalsperre im August erstmals auch ein Nordic-Walking-Wettbewerb angeboten wird. Für Ende September ist außerdem ein Nordic-Walking-Marathon in Vorbereitung.

Artikel vom 08.04.2005