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CDU-Mehrheit beschließt »Fischerkamp«


Schloß Neuhaus (ka). Nach zweijährigen hitzigen Diskussionen und insgesamt vier Gutachten machte gestern der Paderborner Rat den Weg frei für den Bebauungsplan »Fischerkamp« und damit den Bau von Einzelhandelsflächen auf 1950 Quadratmetern. Insbesondere von der Werbegemeinschaft Schloß Neuhaus wurde diese Planung torpediert, die ihrer Meinung nach keine Verbesserung der Einzelhandelsstruktur sondern bestenfalls Verdrängungen und Leerstände im Kernbereich mit sich bringe.
Diese Auffassung teilten gestern auch SPD, FDP, FBI und Grüne. Auf Antrag der Grünen wurde in geheimer Abstimmung bestätigt, was sich im Vorfeld bereits abgezeichnet hatte: Die CDU-Mehrheit setzte sich mit 30 Stimmen gegen die gesamte Opposition durch. »Wir übernehmen Verantwortung«, betonte Ratsherr Markus Mertens (CDU), der den Vorsitzenden der Werbegemeinschaft und dessen Vorstandsmitglieder dazu aufrief, den Standort nicht länger kaputt zu reden. »Jetzt ist Handeln angesagt.« Kompromisse seien nur mit Menschen auszuhandeln, die auch kompromissbereit seien. »Die große Lösung - 2800 Quadratmeter neue Einzelhandelsfläche - wäre für Neuhaus noch besser gewesen.«
Vera Esders (Grüne) hatte zuvor vergeblich dazu aufgerufen, gar nicht erst abzustimmen über ein Projekt, das die Mehrheit der Menschen in Neuhaus gar nicht wolle. Sie nannte das letzte der Gutachten sogar ein »Gefälligkeitsgutachten«, den Spagat, es doch noch hin zu biegen. Sie favorisierte stattdessen Wohnbebauung am Fischerkamp.
Josef Hackfort (SPD) stellte fest, dass dieser Kompromiss nicht den eigentlich erforderlichen Magneten nach Neuhaus bringe, der für eine Belebung des Stadtteils sorge. »Jetzt passiert hier nichts bis auf Flächenverlagerungen.«

Artikel vom 18.03.2005