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In einer Stunde einen Cent erstrampelt

E.I.S.-Projekt wird jetzt an der Hauptschule erfolgreich umgesetzt

Bad Oeynhausen (WB). Die Schüler der vier Klassen des siebten Jahrgangs der Hauptschule Bad Oeyhausen haben während ihres dreitägigen E.I.S.-Projekts (Energiesparen in Schulen) viele neue Erkenntnisse gewonnen. Bei diesem Projekt, das seit vielen Jahren regelmäßig mit den Schülern des siebten Jahrgangs durchgeführt wird, sollen die Jungen und Mädchen lernen, mit Energie sparsam umzugehen.

In Bad Oeynhauen wie auch in anderen Städte sind diese Projekte zum Energiesparen an Schulen ins Leben gerufen worden. Da es hier vor allem um die Zukunft der Schüler geht, unterstützt Die Schule das Programm der Umweltkonferenz mit vielen Aktionen. Zusätzlich wird das Ganze durch Energieeinsparprämien seitens der Stadt Bad Oeynhausen versüßt. Das Energieproblem soll den Schülern bewusst gemacht werden, um sie zu motivieren, sich aktiv mit dieser Thematik auseinander zu setzen. Durch das Aufzeigen von Alternativen sollen auch Zukunftsängste abgebaut werden. Die Schüler sollen die Ideen, Einsichten und geänderten Verhaltensweisen, die sie in der Schule erlangt haben, in die Familie und in den Beruf mitnehmen und so als Multiplikator fungieren.
Dadurch, dass die Schüler selbst die Temperatur und Lichtstärke in den einzelnen Räumen messen konnten, sahen sie die Notwenigkeit einer zweckmäßigen Lüftung der Klassenräume und sparsamen Benutzung der Schalter für die Lampen ein. So wurden zum Beispiel im Rahmen des Projekts die Schalter für die Lampen der Fensterseite rot gekennzeichnet, weil die Schüler durch Bestimmung der Luxstärke erkannt haben, dass die Lampen an der Fensterseite gedankenlos eingeschaltet werden und so unnötig Strom verbrauchen. Als Gedankenstütze dient der Satz »Rot nur zur Not«. Mit dem Energiefahrrad haben sie außerdem eine ganze Stunde gestrampelt und damit Wasser zum Kochen gebracht. Mit verschwitzten Sachen, aber glänzenden Augen freuten sie sich schon auf den versprochenen Lohn - den Preis für die erstrampelte Energie - für ihre Klassenkasse.
Wie groß war doch die Enttäuschung, als sie schließlich von ihrem Lehrer den selbst berechneten Lohn von einem Cent entgegennehmen konnen. Sie haben auch einen Tipp bekommen, wie sie die Höhe ihres Taschengeldes durch sinnvolle Energieeinsparung mit den Eltern neu aushandeln können. Durch die eigenen Messergebnisse konnten die Jungen und Mädchen errechnen, dass die Stand-by-Schaltung von nur einem Fernseher und Videorekorder jährlich einen Betrag von 28 Euro verschlingt und somit eingespart werden kann. So beabsichtigen einige Schüler, zusammen mit ihren Eltern im Rathaus Energiemessgeräte auszuleihen.

Artikel vom 18.03.2005