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Hähnchen-Boom in Herford

Wienerwald: nach wenigen Jahren blieb die Küche kalt


Herford (pjs/rkl). Vor 50 Jahren begründete Friedrich Jahn mit dem »Wienerwald« seine Grillhähnchen-Dynastie. Viele Herforder erinnern sich noch heute an den Werbeslogan »Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald« - denn auch in der Werrestadt gab es ein Restaurant der Kette, die deutschlandweit zeitweise 437 Filialen betrieb: Im Haus »Auf der Freiheit 2« - vis à vis zum »Ratskeller« - eröffnete Hubert Rennhofer 1978 einen »Wienerwald«. Noch im selben Jahr wurde die Gaststätte von Wolfgang Strestik übernommen, 1980 folgte Ferdinand Emerich.
»Damals gab es wirklich einen Boom«, blickt Dehoga-Kreisvorsitzender Wilhelm Spilker zurück: »Jeder, der etwas auf sich hielt, ging ein halbes Hähnchen essen - die meisten im Wienerwald, und manche fuhren sogar extra zum Hühner-Hugo ins Lipperland.« Viele Gastwirte hätten versucht, auf den erfolgreichen Zug aufzuspringen und die Hähnchen mit auf die Speisekarte genommen: »Manche haben sie in der Friteuse zubereitet, andere im Backofen - das war teilweise abenteuerlich«, erzählt der 69-Jährige.
Doch der ganz große Durchbruch blieb den knusprigen Grillhendl versagt - Anfang der 80-er Jahre endete die Wienerwald-Ära in Herford schon wieder. Und dort, wo früher halbe Hähnchen geordert wurden, lassen sich die Gäste heute Steaks schmecken.

Artikel vom 18.03.2005