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Der »Kletter-Klösel«: »Tipper Trauben hoch«

Blickpunkt Bezirk: Angst vor Schnee im Getriebe

Kreis Gütersloh (mapu). Nach der langen Winterpause haben die heimischen Bezirksligisten eines gemeinsam: Angst vor Schnee im Getriebe. Nur die Aramäer Gütersloh dürfen beruhigt aufatmen.

Denn mit ihrem 4:3 über Arminia Bielefelds zweite Amateure landete die Truppe von Nail Gabriel einen echten Paukenschlag, der die Konkurrenz um den Klassenerhalt bis ins Mark traf. Dementsprechend respektvoll geht der kommende Aramäer-Gegner in die Partie. SW Marienfelds Trainer Helmut Jonscher ist gewarnt, bläst aber dennoch nach der überraschenden 1:2-Niederlage von Ligaprimus VfL Theesen zur großen Aufholjagd: »Die haben gegen Abstiegskandidat Schloß Holte verloren. Vielleicht ist doch noch etwas nach oben hin drin für uns«, hofft der Coach des Rangzweiten.
Den Blick nach unten gerichtet hat hingegen Oliver Klösel vom SC Wiedenbrück 2000 II. Nach der fulminanten Hinrunde leistete sich seine junge Elf nämlich vor einer Woche beim 0:3 gegen Steinhagen II einen ganz miesen Aussetzer: »Ich hatte einen gewaltigen Hals und habe den Jungs auch die Meinung gegeigt.« Denn, so der Trainer, die Niederlage ist ausschließlich durch Überheblichkeit entstanden. »Die Jungs sind jung und unerfahren. Daher verzeihe ich ihnen schonmal einen Fehltritt. Aber nicht auf diese Art.«
Um so unangenehmer nun der Auftritt beim TuS Friedrichsdorf für die Emsstädter. »Die Trauben hängen in Tippe verflixt hoch, aber vielleicht können wir sie trotzdem herunterpflücken«, möchte der Oli zum »Kletter-Klösel« auf der Punkte-Leiter werden. TuS-Trainer Siggi Meyer hält die jüngste Abfuhr, die sich der SCW einfing, indes für ganz und gar nicht vorteilhaft: »So eine Klatsche schlägt meistens um. Das ist überhaupt nicht gut für uns.«
Während Meyer vor allem die Ausfälle seiner beiden verletzten Winter-Neuzugänge Benjamin Kotzott und Philipp Schauerte beklagt, gibt sich Klösel bereits heilfroh, kriegt er elf gesunde Leute zusammen - »und darunter sind sogar manche, die sich in keiner guten Verfassung befinden«. Klagelieder allerorts. Immerhin haben die heimischen Fußballer endlich die Gewissheit, dass endlich gespielt wird. Mit welchem Ausgang auch immer.

Artikel vom 18.03.2005