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Belgiens Königin Paola
besucht MARTa im Juli

Museumsspitze im Gespräch mit den Einzelhändlern

Von Curd Paetzke
Herford (HK). Wird MARTa Herford nach vorne bringen und wird sich MARTa ab Mai auch positiv auf die Umsätze der heimischen Geschäftswelt auswirken? Diese Fragen, die sowohl von MARTa-Direktor Jan Hoet als auch von MARTa-Geschäftsführer Berndt Kriete eindeutig mit »Ja« beantwortet wurden, interessierten die Mitglieder des Einzelhandelsverbandes und der Werbegemeinschaft ganz besonders.

»MARTa trifft den Handel« hieß es am Freitagabend im Lippoldbau. Kriete und Hoet informierten die Geschäftsleute umfassend über das Großprojekt, das am 7. Mai seine Pforten öffnen wird.
Schon jetzt, argumentierte Kriete, habe die heimische Wirtschaft von dem Bauwerk profitiert: »Von der Bausumme sind 50 Prozent an Firmen hier vor Ort gegangen.« Wenn MARTa Fahrt aufnimmt, würden davon Herforder Geschäfte und vor allem auch die Hotels profitieren. Bernd Kriete: »Wir gehen davon aus, dass viele Gäste über Nacht bleiben.« Im Durchschnitt könne man davon ausgehen, dass jeder Hotelgast in Herford 200 Euro ausgibt. Kriete machte kein Hehl daraus, dass ein Hotel in unmittelbarer Nähe MARTa optimal ergänzen würde.
Damit das Ambiente bei MARTa auch tatsächlich allen Ansprüchen genügt, werde es noch zahlreiche Verbesserungen geben, die sich nicht nur auf die Erneuerung des Außenpflasters beziehen, sondern auch auf die Cafeteria. Der Restaurantbereich werde nach Ostern für 14 Tage geschlossen, um Veränderungen an der Decke vorzunehmen.
Auf Nachfrage aus Reihen der Einzelhändler erklärte Kriete, dass MARTa überregional beworben werde. Auf die Eröffnungsausstellung (»Heroes«) werde auch in Großstädten mit Plakaten und mit Anzeigen in Zeitungen/Magazinen aufmerksam gemacht.
Zur Eröffnung am 7. Mai werden zahlreiche hochrangige Gäste erwartet, »die ihre Einladungen schon erhalten haben«. Die Einladungskarten für Kunstfreunde aus dem Kreis Herford werden Anfang April verschickt. Der von MARTa verwaltete Adressenbestand umfasst 15 000 Namen. Der Fernsehsender »arte« wird über Herfords neues Aushängeschild und das dahinter stehende Konzept am 26. März um 23.25 Uhr (Wiederholung am 27. März um 18.05 Uhr) einen Bericht senden.
Im Juli wird das Museum gar königlichen Besuch erhalten. Wie Jan Hoet ankündigte, wird Belgiens Königin Paola nach Herford kommen, die mit Hoet schon des öfteren zusammen getroffen ist.
Hoet selbst ist nach wie vor optimistisch, dass das Museum auf Dauer angenommen wird. Die Herforder müssten die Dimensionen von MARTa begreifen und die von MARTa ausgehende Faszination »vielleicht erst noch lernen«. Schon die Ensor-Ausstellung sei mit 12 000 Besuchern hoch frequentiert gewesen. Mit »Heroes« will Hoet dann eine weit gefächerte Ausstellung mit zahlreichen Paukenschlägen arrangieren. Da »Helden« auch zahlreiche Original-Werke aus Meisterhand präsentieren wird, liegt allein der Versicherungswert zwischen 85 und 100 Millionen Euro.
»Wir haben mit MARTa ein Objekt geschaffen, das schon heute, also noch vor der Eröffnung, ein Denkmal ist«, sagte der Direktor. Inzwischen, räumte Hoet ein, habe er sich auch an die verklinkerte Fassade gewöhnt (»Da haben die Handwerker ein Meisterstück hingelegt.«), die von manchen Herfordern immer noch naserümpfend betrachtet wird. »Der Klinker passt aber in diese Gegend«, stellte Hoet fest. Besonders kritische Töne, berichtete Berndt Kriete augenzwinkernd, seien hin und wieder von Taxi-Fahrern zu hören. Das MARTa-Team habe natürlich umgehend reagiert: »Wir werden die Herforder Taxifahrer zu einer Führung durch das Museum einladen«, versprach der MARTa-Geschäftsführer.

Artikel vom 21.03.2005