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»Kommen Sie zu uns!«

Sorgen um Patientenzahlen im Krankenhaus Büren

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Trotz Grippewelle: Die Patientenzahlen im Bürener St. Nikolaus-Hospital erfüllen die Verantwortlichen mit Sorge. »Es kommt nun auf die nächsten Wochen an«, machten gestern die Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Jochen Brink und Sven Freytag, deutlich.

Das Haus brauche aufs Jahr gesehen 1850 Patienten, um wirtschaftlich existenzfähig zu sein. Nach den Zahlen der Monate Februar und März gehen die Hochrechnungen allerdings von nur 1600 Patienten aus. Deutlich zu wenig, wie auch der ärztliche Direktor Dr. Gisbert Hammwöhner meint.
Unter diesen Umständen sei es der aus dem evangelischen Krankenhaus in Lippstadt und dem Paderborner St. Johannisstift bestehenden Betreibergesellschaft nicht zuzumuten, wie geplant zur Jahresmitte die Trägerschaft des Hauses zu übernehmen. »Wir werden die Entwicklung der Patientenzahlen bis Mai genau im Auge behalten und dann über unser Engagement nachdenken«, sprach Jochen Brink von einer »entweder-oder-Situation«. Im Gesundheitswesen könne heute kein Anbieter mehr sehenden Auges Verlustbringer ins Boot nehmen. Das wäre sonst ein unseriöses Geschäftsgebahren.
Brink und Freytag appellierten an die Bevölkerung, jetzt Flagge zu zeigen und das Haus - neben Sympathiekundgebungen - auch wirklich zu nutzen. Dass genügend Patienten machbar seien, habe nicht zuletzt der Januar bewiesen, mit dessen Auslastung (wie berichtet) die Verantwortlichen sehr zufrieden waren. An der Qualität der Inneren Station könne es auch nicht liegen. Sie sei derzeit besser als jemals zuvor, und man arbeite ständig weiter an Verbesserungen. »Wir jedenfalls sind der Auffassung, dass es sich lohnt, sich weiterhin für den Erhalt des Krankenhauses einzusetzen«, glauben Freytag und Brink.
Eine Schließung des Hauses sei letztlich Sache des Trägers (katholische Kirchengemeinde). Sollte es wirklich dazu kommen, müsse man sich im Klaren darüber sein, dass in den nächsten zwei oder drei Jahrzehnten kein Krankenhaus an diesem Standort mehr möglich sei. Auch der Fortbestand des Notarztsystems in Büren mit dem Rettungswagen hänge mit der Existenz des Hospitals zusammen. »Jetzt gilt es: Kommen Sie zu uns«, warben die Verantwortlichen für die Inanspruchnahme des Bürener Krankenhauses.

Artikel vom 19.03.2005