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Shakespeare-Klassiker
erstrahlt im Schwarzlicht

Gelungener »Sommernachtstraum« in Gesamtschule

Borgholzhausen (Felix). Die Aufregung der Jungen und Mädchen der beiden Gesamtschulkurse »Darstellen & Gestalten« war groß vor ihrer Premiere. Kein Wunder: Hatten sich doch gerade die Schüler des achten Jahrgangs diesmal mit Shakespeares »Sommernachtstraum« einen Klassiker der Weltliteratur für ihre Aufführung ausgesucht.

Allerdings wurde das Stück des Mannes aus Stratford-upon-Avon in mehrfacher Weise »eingeschwärzt«. Die Skepsis zu Beginn des Schuljahres wich einem immer größeren Interesse und wachsender Kreativität der Mädchen und Jungen, vor allem, als sie Passagen umschreiben durften. Dennoch: William Shakespeare dürfte seine Freude gehabt haben an der Aufführung, die auch von den Zuschauern in der ausverkauften Aula der Gesamtschule mit reichlich Beifall bedacht wurde.
Hatte Lehrerin Ulrike Schwarz die Schüler vor allem bei der Umsetzung des Stückes unterstützt, zauberten diese zusammen mit Achim Müller ein schlichtes, aber sehr wirkungsvolles Bühnenbild. »Wir haben einfach schwarzen Molton mit Neonfarben bestrichen«, verriet der Kunstlehrer. Die Wirkung im Schwarzlicht, in dem das Stück in großen Teilen aufgeführt wurde, war phänomenal.
In der Tat: Die Besucher wurden in einen Zauberwald entführt und in den Bann der Geschichte um das Götterpaar Oberon und Titania aufgesaugt. In deren privaten Ehestreit werden die Liebenden Demetrius, Hermia, Lysander und Helena verwickelt. Denn Oberons Diener Puck (im Piumer Stück gleich zweimal vorhanden) ist es, der für allerlei Wirbel sorgt, weil seine gut gemeinten Zaubereien zunächst die Falschen erreichen.
Wunderbar inszeniert wurde von den Schülern das Spiel der Götter, die via Videokamera und Portalschleier ins Bühnengeschehen so eingeblendet waren, als ob sie wirklich aus den Wolken heraus agierten. Ob der Trupp der Handwerker oder die Verwandlung des armen Zettel in einem Esel - es fehlte nichts an Shakespeares Vorlage. Die Umsetzung und Ergänzungen konnten sich sehen lassen, was nicht nur Schulleiter Werner Lakeberg begeisterte.
Zuvor präsentierte der siebte Jahrgang sein Können mit der »Fünf-Minuten-Pause«. Angelehnt an das Tillberg-Bild »Wirst du wohl mal Nutzen bringen, Kleiner?«, erfüllten die Schüler ihre körpersprachliche Aufgabe nahezu perfekt. Aus den grauen Schülern wurden rasch Individuen. Die Darsteller hatten, in ihrer Vorbereitung, unterstützt von den Lehrerinnen Wilma Pilz und Britta Steding, zudem Elfchen geschrieben und serielle Texte verfasst.

Artikel vom 19.03.2005