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Westag & Getalit
steigert Ergebnis

»Moderates Umsatzwachstum«

Rheda-Wiedenbrück (WB/ag). Obwohl der Auftragseingang im Hochbau, wichtiger Konjunkturindikator für das Geschäft der Westag & Getalit AG, in 2004 laut statistischem Bundesamt um 6,3 Prozent rückläufig war, konnte die Gesellschaft ihre Umsätze um 2,8 Prozent auf 167,4 Millionen (Vorjahr 162,8 Millionen) steigern.

Das Exportvolumen sei von 25,4 Millionen auf jetzt 27,6 Millionen Euro gewachsen - um neun Prozent. Die Exportquote erhöhte sich von 15,6 im Vorjahr auf 16,5 Prozent. Der Umsatz der Sparte Sperrholz/Schalung wuchs mit 25,0 Millionen Euro um 0,8 Millionen (3,1 Prozent).
Der Türenmarkt sei weiterhin von hohem Preisdruck geprägt. In diesem Umfeld sei es in der Sparte Türen/Zargen dennoch gelungen, das Umsatzvolumen unverändert bei 71,0 Millionen Euro zu halten. Die Sparte Laminate/Elemente konnte ihren Umsatz mit einem Anstieg von 5,4 Prozent erneut steigern und erreichte ein Volumen von 67,6 Millionen Euro nach 64,1 Millionen im Vorjahr. Insbesondere im Export und mit der neuen Mineralwerkstoffpalette seien Zuwächse erzielt worden.
In 2004 konnte das Ergebnis vor EE-Steuern von 3,4 Millionen im Vorjahr auf jetzt 9,3 Millionen gesteigert werden. Der Jahresüberschuss betrug 5,8 Millionen Euro gegenüber 1,8 Millionen im Vorjahr. Das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie stieg von 0,32 Euro im Vorjahr auf nun 1,04 Euro. Der Ertragsanstieg sei darauf zurückzuführen, dass nachhaltige Erfolge bei der Kostensenkung bei vielen Aufwandspositionen mit einem leicht angestiegenen Umsatzvolumen einhergingen. Hingegen hätten Preisanstiege bei Rohmaterialien wie Phenol und Spanplatten die Materialeinsatzquote belastet. Insbesondere die Einstandspreise für Spanplatten hätten sich im letzten Quartal 2004 stark progressiv entwickelt, woraus die Westag & Getalit AG eine erhebliche Belastung des laufenden Geschäftsjahres 2005 erwartet.
Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat gestern den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2004 gebilligt. Nachdem der Vorstand die Erhöhung der Gewinnrücklagen um 2,8 Millionen beschlossen hat, wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 9. August eine Dividende von 0,48 Euro je Stammaktie (Vorjahr 0,28) und 0,54 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr 0,34) vorschlagen.
Da die Prognosen für die Bauwirtschaft auch für das Jahr 2005 keine Erholung erwarten lassen, sieht die Westag & Getalit AG im Inland nur geringe Wachstumschancen. Im Export werde hingegen ein weiterer Ausbau erwartet.
Rohstoffpreiserhöhungen könnten angesichts der starken Konkurrenz bei Fertigerzeugnissen nur zeitversetzt und kaum im erforderlichen Umfang in Form von Preiserhöhungen weitergegeben werden. Eine Wiederholung der guten Ergebnisse des Vorjahres werde daher in 2005 erschwert.
Wie das WESTFALEN-BLATT am vergangenen Mittwoch berichtete, führt Westag & Getalit für die 233 Mitarbeiter in der Produktion Türen/Zargen am 1. April die 32-Stunden-Woche bei niedrigerer Bezahlung ein. Möglicherweise müssen die Mitarbeiter -Êdas Unternehmen beschäftigt zurzeit rund 1200 Menschen -Êweitere Einschnitte in Kauf nehmen, damit die Westag & Getalit AG auf Kündigungen verzichtet.

Artikel vom 18.03.2005