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Ostern steht Halle in Flammen

85 Feuer offiziell angemeldet - Veranstalter müssen Auflagen erfüllen

Halle (HHS). Im Amtsdeutsch handelt es sich um das Abbrennen von Feuern, die auf überliefertem Brauchtum beruhen. Der Volksmund spricht schlicht von Osterfeuern. Insgesamt 85 sind bislang bei der Stadt Halle für die Feiertage angemeldet worden.

78 private und sieben öffentliche Osterfeuer brennen in der Lindenstadt ab. Das sind deutlich weniger als die 100 Feuer des Vorjahres. Annette Stöwe-Ganßauge vom zuständigen Haller Bauamt hält für Kurzentschlossene noch ein Hintertürchen offen: »Die Meldefrist ist zwar am 11. März abgelaufen. Nächste Woche ist aber eventuell noch etwas möglich.« Grundsätzlich müssen die Feuer nach Erhalt eines Informationsblattes schriftlich angemeldet und dann von der Stadt abgesegnet werden. Ein etwas langwieriger Prozess, den Stöwe-Ganßauge in Zeiten von Fax und E-Mail aber im Fall der Fälle abkürzen kann. Ohne eine Erlaubnis geht allerdings gar nichts.
Denn das Abbrennen von Osterfeuern unterliegt genauer Bestimmungen. Im so genannten Innenbereich von Halle ist Privatleuten der alte Brauch verboten, nur Vereine oder Verbände dürfen hier zu öffentlichen Osterfeuern einladen. Außerhalb der bebauten Ortsteile müssen die Veranstalter allerdings auch einige Auflagen erfüllen. Besonderes Augenmerk ist auf die Nachbarschaft und die Allgemeinheit zu legen, sie dürfen nicht »erheblich belästigt« werden.
Um das zu verhindern, darf auf einer Grundfläche von maximal 100 Quadratmetern nur unbehandeltes Holz verbrannt werden, Abfälle sind strengstens untersagt. Beim Anzünden muss auf Brandbeschleuniger wie Öl oder Benzin verzichtet werden. Bevor überhaupt ein Funke fliegt, sollte das Holz umgeschichtet werden damit im Holzhaufen eingenistete Tiere nicht den Flammentod erleiden. Darüber hinaus sind die Feuer von mindestens zwei Erwachsenen zu beaufsichtigen und diverse Abstände einzuhalten - zwischen zehn Metern von befestigten Wirtschaftswegen und 200 Metern von Siedlungen.
Wer ein Osterfeuer in erster Linie nutzt, um sein Holz los zu werden, kann auch weniger gefährliche Alternativen wählen: die Häckselaktion der Stadt im Frühjahr und Herbst oder den Entsorgungspunkt Halle (Tatenhauser Straße/Dahlbreede).

Artikel vom 19.03.2005